Zugegeben, wirklich zeitgemäß ist mein rückenfreies Glitzertop nicht. Wegschmeißen kommt dennoch nicht infrage, schließlich fühle ich mich beim Tragen dieses 90er-Jahre- Prachtstücks meinem Jugendidol Britney Spears immer noch sehr nah. Da es im Moment zu frostig ist, um die volle Schönheit des Oberteils zu präsentieren, kombiniere ich es mit meinem wärmenden Lieblingsponcho. Dieser, fälschlicherweise oft als Teppich betitelt, verschafft mir regelmäßig kreative Spitznamen wie „Pocahontas“.
An sonnigeren Tagen krame ich passend dazu meinen Strohhut hervor, eine Errungenschaft aus dem Mittleren Westen Amerikas, durch den ich einst streifte. Ohne Gaul. Nicht schön, aber selten, sind meine Bunter-Bonbon-Shorts aus London. Ein Mitbringsel, das gute Laune zaubert.
Die silberne Handtasche, die vorne noch eine atemberaubende Schleifchenverzierung aufweisen kann, war ein wohlgemeintes Weihnachtsgeschenk. Aus Höflichkeit landet sie nicht im Mülleimer, sondern ist fester Bestandteil meiner Bad-Taste-Garderobe. Den letzten Feinschliff liefert eine meiner löchrigen Strumpfhosen – et voilà : ein extravagantes Outfit aus wertvollen Einzelstücken. (Marie-Sophie Röder, 19 Jahre)
Anm. d. Red.: Tatsächlich, die hier gezeigten Kleidungsstücke stammen aus den Schränken der Jugendreporter. Von ihrer Schönheit überzeugt, treten sie stolz bei den Flop-Tops 2012 für das geschmackloseste – Verzeihung, charmanteste – Outfit des Jahres an.
Ihr könnt mit Marie locker mithalten, und wollt uns auch Einblick in die Abgründe eurer Kleiderschränke gewähren? Mitmachen kann jeder, der ein schauderschaft schönes Teil hat, das dringend an die Öffentlichkeit muss. Schickt uns einfach bis zum 29. Februar 2012 eine Mail, wir treffen uns dann vor eurem Kleiderschrank. Am Ende der Aktion wird abgestimmt, und der Flop-Topper 2012 gewinnt Ruhm und Ehre und vielleicht noch mehr.
Schickt eure Mail an: blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de