Ab Donnerstag treffen sich in Berlin die besten jugendlichen Schriftsteller Deutschlands
Von Lisa Opolka, 16 Jahre
Wenn Ende dieser Woche 20 junge Autoren aus ganz Deutschland in Berlin zusammenkommen, um über ihre Texte zu diskutieren und sich in Workshops auszuprobieren, dann ist es wieder soweit: Das Treffen Junger Autoren (TJA) findet statt, zum 26. Mal. Aus 663 Bewerbungen wurden die größten Talente im Alter von 13 bis 20 Jahren ausgewählt, die nun nachhaltig gefördert werden sollen.
„Schreiben ist ja zunächst ein isolierter Vorgang“, sagt die Leiterin des Treffens, Christina Schulz. „Wenn die Teilnehmer dann aber in Berlin aufeinandertreffen, sind sie unter ihresgleichen.“ Auch die heute 19-jährige Marie Michael, die 2009 zu den Preisträgern gehörte, erinnert sich gern an ihr TJA – besonders hatte ihr damals die traditionelle Lesung im Haus der Berliner Festspiele gefallen. „Dass einem die Leute zuhören und man sich präsentieren kann, ist ein cooles Gefühl“, sagt sie. „Wer schreiben will, muss irgendwann an die Menschen herangehen, weil die eigene Perspektive dann nicht mehr ausreicht.“ Aber auch die Workshops haben ihr viele neue Anregungen gegeben. Unter Anleitung von Autoren und Jurymitgliedern können die Teilnehmer in bislang unbekannte Genres hineinschnuppern und direktes Feedback auf ihre Texte bekommen. Natürlich steht auch der Austausch untereinander im Mittelpunkt.
Rabea Edel, die zum ersten Mal beim TJA war, als sie 14 Jahre alt war, ist heute selbst Schriftstellerin und Jurymitglied. Die Veranstaltung damals war für sie ein erster Schritt auf ihrem Weg bis heute. „Ich habe das Interesse der Leute an meiner Arbeit gespürt. Das hat mich motiviert weiterzuarbeiten. Vielleicht war es auch der Beginn einer ersten Professionalisierung, wenn man in diesem Alter schon davon sprechen kann.“
Höhepunkt des diesjährigen TJA bildet die Lesung am 25. November, bei denen die Preisträger ihre Texte vor Publikum präsentieren. Die Arbeiten werden zudem in einem Sammelband veröffentlicht.
„Das Treffen junger Autoren findet auf Augenhöhe statt“, sagt Jurorin Gabriele Weingartner. „Es ist nicht so, dass sich da Schüler versammeln – das sind Autoren, die man durchaus ernst nehmen muss.“
Treffen Junger Autoren: 24. bis 28. November, Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, Wilmersdorf. Lesung der Gewinner am 25. November, 19 Uhr, Eintritt: 5 Euro.
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