Schön, dass darüber gesprochen wurde: Jugend debattiert
von Josephine Valeske, 14 Jahre
Es ist schwer zu sagen, wer beim zehnjährigen Geburtstagsfinale von „Jugend debattiert“ der eigentliche Star ist: Bundespräsident Christian Wulff oder die acht Jugendlichen, die es bis in die letzte Runde des Wettbewerbs geschafft haben. Für Wulff steht das Publikum auf, aber die Debattierenden bekommen eindeutig mehr Applaus.
„Jugend debattiert“ findet seit 2001 jährlich statt und gibt Jugendlichen während mehrerer Qualifikationsrunden die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten im Reden zu verbessern. Man merkt, dass sich das auszahlt. Obwohl die Finalisten keine Stichpunkte mit auf die Bühne nehmen dürfen und nur mit Papier, Stift und Wasserglas ausgerüstet sind, strotzen sie mit Eloquenz. Auffällig ist, wie geordnet es bei den Diskussionen zugeht. Keiner unterbricht den anderen, diskutiert wird so objektiv wie möglich, persönliche Angriffe kommen nicht in Frage. Hier sind Debattierprofis am Werk. Aus dem Bundestag kennt man ganz andere Szenen.
Das Publikum ist begeistert, und obwohl ausdrücklich um Ruhe gebeten wurde, ertönen doch manchmal begeisterte Rufe oder Lacher. Schließlich konnten Carlotta Schramm aus Stuttgart, Schülerin der Sekundarstufe 1, und der Berliner Alexander Schwennicke aus der Sekundarstufe 2 die Jury am besten überzeugen und gewannen die Jubiläumsausgabe des Wettbewerbs. Sie machten deutlich, dass es vor allem viel Spaß macht, mit Gleichgesinnten zu diskutieren. Tatsächlich lernt man aber auch viel dazu: Durchsetzungsfähigkeit hilft auch im späteren Berufsleben, wie Christian Wulff betont: „Streit sollte nicht vermieden werden, denn für eine Demokratie sind Diskussionen entscheidend.“
Alle Infos zur nächsten Runde unter www.jugend-debattiert.de
Worüber diskutiert ihr besonders gern?