Klischeefrei: Wenn der Klappentext eines Politthrillers mit den Worten „Beängstigend realistisch“ überschrieben ist, sollte man misstrauisch werden.
Bekanntlich halten Klappentextdichter auch weltumspannende Verschwörungen okkulter Geheimbünde für „beängstigend realistisch“. Da überrascht es schon fast, wenn die Beschreibung tatsächlich einmal zutrifft. Wie bei Allan Strattons Roman „Im Fadenkreuz der Angst“.
Hauptfigur und Erzähler der Geschichte ist der fünfzehnjährige Sami, der als Sohn von Exil-Iranern in Amerika lebt. Als sein Vater unter Terrorverdacht gerät und festgenommen wird, muss Sami dessen Unschuld beweisen. Der Autor schreibt über Terrorangst und Verfolgungswahn in Amerika. Das Thema ist hochaktuell. Glaubwürdig sind auch Sprache und Charaktere: Stratton beweist, dass man auch ohne bestialische Morde, seitenlange Waffenbeschreibungen, Superagenten, denen immer alles gelingt, und hässliche Bösewichte mit Narben – kurz: ohne alle Klischees – einen spannenden Thriller schreiben kann, wenn man einfach nur einen guten Plot hat.
Fazit: Hier kann James Bond noch lernen.