Leseprobe: Allan Stratton „Im Fadenkreuz der Angst“

Von Vivian Yurdakul, 20 Jahre

Klischeefrei: Wenn der Klappentext eines Politthrillers mit den Worten „Beängstigend rea­listisch“ überschrieben ist, sollte man misstrauisch werden.

Bekanntlich halten Klappentextdichter auch weltumspannende Verschwörungen okkulter Geheimbünde für „beängstigend realistisch“. Da überrascht es schon fast, wenn die Beschreibung tatsächlich einmal zutrifft. Wie bei Allan Strattons Roman „Im Fadenkreuz der Angst“.

Hauptfigur und Erzähler der Geschichte ist der fünfzehnjährige Sami, der als Sohn von Exil-Iranern in Amerika lebt. Als sein Vater unter Terrorverdacht gerät und festgenommen wird, muss Sami ­dessen Unschuld beweisen. Der ­Autor schreibt über Terrorangst und Ver­folgungswahn in Amerika. Das ­Thema ist hochaktuell. Glaubwürdig sind auch Sprache und Charaktere: Stratton beweist, dass man auch ohne bestialische Morde, seitenlange Waffenbeschreibungen, Superagenten, denen immer alles gelingt, und häss­liche Bösewichte mit Narben – kurz: ohne alle Klischees – einen spannenden Thriller schreiben kann, wenn man einfach nur einen guten Plot hat.

Fazit: Hier kann James Bond noch lernen.

Das könnte Dich auch interessieren

Kategorien Kultur Literatur

Auf spreewild.de berichten wir über alles, was uns bewegt – über Schule, Politik und Freizeit, Liebesglück und -kummer oder den Schlamassel mit der eigenen Zukunft. Wir bieten Hintergrundgeschichten zu den Artikeln, die wir auf der Jugendseite veröffentlicht haben, stellen Fotos und Videos ins Netz. Dazu gibt es die Fotoserien der Jugendredaktion, Musik-, Buch- und Filmbesprechungen sowie all die Fragen, die uns die Prominenten jede Woche stellen.