Von Laura Harmsen, 20 Jahre
Machobraut: Nach enttäuschenden letzten Alben hatte ich kaum Erwartungen an Shakiras neuestes Werk „Sale el Sol“. Immerhin gibt es wieder vielfältigere Stücke zu hören. Man findet Einflüsse Shakiras lateinamerikanischer Wurzeln und kommt auch wieder in den Genuss ihrer Stimme, statt nur eine verzerrte Version davon zu hören. Zu einigen Liedern, die an frühere Erfolge erinnern, kommt eine Mischung aus neuen Musikstilen.
Doch leider hat Shakira ihr Potenzial nicht ausgeschöpft. Vieles ist schlichtweg langweilig, zumal eine von drei Versionen „Waka waka“ auch gereicht hätte. Die Lieder, die ausgefeilter und gefühlvoller sind, erscheinen wie eine Kopie früherer Songs, zum Beispiel aus Fijación Oral. Der Rest hat zu viel vom gerade populären machohaften Reggaetón.
Wenn Shakira meint, sich, wie sie es ausdrückt, von „Papis“ beißen lassen und in jedem zweiten Lied ins Stöhnen verfallen zu müssen, will ich das nicht verurteilen. Aber mir fehlt die Shakira, die ich immer so bewundert hatte für ihren einzigartigen Stil, ihr Talent und ihre Ausdrucksfähigkeit. Das Album ist nicht unhörbar und es gibt sicher ein paar nette Songs, kaufen würde ich es mir nicht.