Schwung für die Literaturszene

Lesen wie die Profis beim Treffen Junger Autoren 2009: Mit Mikro und Wasser vor sich. (Foto: Ulrike Loeser)
Kreativ in Berlin: Die 20 besten Nachwuchsschriftsteller kommen zum Treffen Junger Autoren


von Marie-Lena Hutfils, 17 Jahre


„Ich schreibe, weil ich mir bewusst werden will, welcher Teil jenes Prozesses ich bin, der die junge Literaturszene vorantreibt“, sagt Yevgeniy Breyger. Mit seinen 21 Jahren gehört er zu den ältesten unter den 20 Preisträgern des diesjährigen Treffen Junger Autoren (TJA) in Berlin. Hier wird Yevgeniy so einiges bewusst werden, denn beim TJA kommen die talentiertesten jungen Literaten Deutschlands zusammen, um ihre Arbeiten vorzustellen, an neuen Texten zu arbeiten und Ideen auszutauschen. Die junge Literaturszene in Schwung zu bringen – unweigerlich.


Jedes Jahr schreiben die Berliner Festspiele einen bundesweiten Wettbewerb aus, bei dem Jugendliche im Alter von 13 bis 21 Jahren die Chance haben, selbst geschriebene Prosa, Dramen oder Lyrik einzusenden. „Das Genre ist den Autoren, die in der Jury sitzen, bei der Auswahl ganz egal“, sagt Dr. Christina Schulz, Leiterin des Jugendwettbewerbs. „Wichtig ist nur, dass das literarische Handwerk gleich zu erkennen ist.“ Die diesjährigen Gewinner, unter ihnen zwei Teilnehmerinnen aus Berlin, konnten überzeugen – aus den Einsendungen 687 junger Schriftsteller wurden ihre Texte als besonders bemerkenswert eingestuft. Beim Höhepunkt des fünftägigen TJA, der Lesung auf der Bühne des Hauses der Berliner Festspiele, können sie ihre Texte vor Publikum vortragen. Doch das ist nicht alles: In ganz entspannter und kreativer Atmosphäre – schließlich sind alle 20 Teilnehmer gleichermaßen Gewinner – können sie in Workshops mit bereits erfahrenen Schriftstellern an ihren Texten feilen, außerdem stehen ihnen die Juroren jederzeit für individuelle Coachings zur Verfügung.


Während des Treffens können natürlich auch neue Texte entstehen. „Die Arbeitsatmosphäre gewinnt ganz entscheidend daran, dass der Wettbewerb bereits abgeschlossen ist“, sagt Christina Schulz. „Gelöst von dem Druck sind die Autoren frei für eine konzentrierte Arbeit sowohl miteinander als auch an ihren neuen Texten und Ideen.“


Was den Inhalt der diesjährigen Beiträge angeht, wollen die Veranstalter noch nicht viel verraten. Davon könne sich schließülich jeder Interessierte am Freitag bei der öffentlichen Lesung selbst ein Bild machen. Aber so viel sei gesagt: Die für Jugendliche zentralen Themen Selbstbestimmung, Liebe, Freunde und Familie spiegeln sich auch in den Werken der jungen Künstler wider. Für die 17-jährige Preisträgerin Ann-Franzine Loof, ist das nicht verwunderlich. Schließlich ist das Schreiben immer dann ihr liebstes Ausdrucksmittel, wenn etwas sie emotional besonders beschäftigt.


Das Treffen Junger Autoren der Berliner Festspiele findet vom 25. bis 29. November statt und feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum.


Die 20 Gewinner lesen am 26. November ab 19 Uhr im Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24 in Wilmersdorf aus ihren Texten. Eintritt: 4 Euro.


Ein Sammelband mit den Gewinnertexten erscheint im März 2011.


Alles Weitere findet ihr auf den Seiten der Berliner Festspiele.

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