Terror an der Tafel: Die Schule als Schlachtfeld – das dürfte dem einen oder anderen bekannt vorkommen. Dass Konflikte zwischen Schülern und Lehrern aber tödlich enden, hört man glücklicherweise selten. Am Ende von Luca Blooms Erzählung „Schlachtfeld“ gibt es – soviel sei verraten – dennoch eine Leiche. Die Geschichte von dem Schüler Mick und seinem Lehrer Herrn Zinn, die sich gegenseitig drangsalieren, wird aus der Perspektive von Johannes erzählt, einem Mitschüler von Mick.
Leider ist die Handlung nur mäßig realistisch. Die Figur des desillusionierten und zynischen Lehrers Zinn ist überzeichnet. Und Mick, der als heimlicher Herrscher der Schule dargestellt wird, wirkt in seinem Handeln so eiskalt und skrupellos wie ein sizi-lianischer Mafioso und nicht wie ein ungezogener Schüler. Aber die Erzählung hat auch ein großes Plus gegenüber vielen anderen Jugendromanen: Der Autor versucht nicht, sich wegen einer vermeintlichen erzieherischen Pflicht vor Worten wie „Scheiße“, „geil“ und „ficken“ zu drücken, die ja sowieso jeder Jugendliche kennt und benutzt. So wirkt der Roman sehr authentisch.
Von Vivian Yurdakul, 20 Jahre