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Vom Gefühl her kein gutes WM-Feeling

Die Fußball-WM in Russland wird uns nicht in guter Erinnerung bleiben. Beim Blick auf das nächste Turnier in Katar kommt aber auch keine Vorfreude auf.

Das war sie also, die Fußballweltmeisterschaft in Russland. Geht ja gar nicht, meinten vorher so einige – ging ja doch. Nur halt nicht so gut. 
Was waren wir nicht in unserer -Fußballer-Ehre gekränkt, ausgeschieden in der Vorrunde als Gruppen-letzter, wir Deutschen. Immerhin das ist doch WM-Feeling: Alle vier Jahre reden alle auf einmal von „Wir -Deutschen“. Wobei, gar so innig kann unser Verhältnis dann doch nicht gewesen sein: Etwa zwei Wochen nach „unserem“ Ausscheiden fand ich mich mit kroatischen Freunden „Hrvatska!“ brüllend auf dem Ku’damm wieder, um den Sieg gegen Russland zu feiern. Aber das nur am Rande.

Es gab sie also, die oft erwähnten Höhen und Tiefen. Doch das gewisse Etwas hat dieses Jahr gefehlt. Da war kein Fußballfieber in Grippe-Manier, eher erhöhte Temperatur im Sommererkältungs-Style. Der wirkliche Fußballwahn blieb aus. Vielleicht waren es die Ammoniak schnüffelnden russischen Spieler, die dieser von vorne bis hinten gekauften WM den schlechten Beigeschmack gegeben haben, vielleicht war es die Anwesenheit Sepp Blatters als „Ehrengast“ Putins – oder vielleicht ist es auch nur meine durch das Ausscheiden der Deutschen beeinflusste Wahrnehmung gewesen.

Russland? Schlimm. Katar? Kotz!

Wie auch immer, es tut mir jetzt schon im Herzen weh, vier Jahre auf die nächste WM warten zu müssen. Und bei dem Gedanken an das Turnier in Katar wird mir kotzübel, diese durch und durch kommerzielle Mega-WM löst bei mir unmittelbar Würgereiz aus – mit ihren höchstwahrscheinlich 48 Teams, ausgetragen im Winter, um der sengenden Sommerhitze zu entgehen. Weil es in der Wüste ein bisschen warm sein könnte für ein Sportereignis, lassen sie in Katar Quasi-Sklaven Stadien mit gigantischen Klimaanlagen bauen. Diese WM wird ein ethisches Desaster und ein absoluter Klimakiller.

Ein Trost bleibt: Für das deutsche Team kann es nur besser werden. Und damit auch für uns – war die WM in Russland doch wie eine dieser langweiligen Partys, bei denen man eigentlich schon seit Stunden gehen wollte, aber aus im Nachhinein unerklärlichen Gründen trotzdem noch geblieben ist. Aus Höflichkeit werfen wir noch ein „War schön jewesen, Russland!“ hinterher. Mal schauen, ob wir das in vier Jahren auch noch über die Lippen bringen.

Beitragsbild: Thesupermat (CC BY-SA 3.0)

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