Instagrams Shopping-Funktion nervt!

Instagram hat ein neues Feature: Nutzer können Produkte direkt in den Einkaufswagen schieben. Aus der Foto-Plattform wird langsam ein Werbekatalog.

Unter dem Titel „Die neue Shopping-Funktion“ ist am vergangenen Mittwoch in der Timeline der Instagram-Nutzer eine Information aufgeploppt. Was auf den Posts des kostenlosen Fotonetzwerks zu sehen ist, kann nun mit einem Klick gekauft werden. Das scheint für Influencer, Blogger und Unternehmen sehr rentabel zu sein. Sie können jetzt bis zu fünf Produkte auf einem Foto mit Informationen über deren Preise und Marken versehen. Schön für sie! Nur: Der Otto Normalverbraucher, der eigentlich nur seine Fotos mit Freunden teilen möchte und kein Interesse an Online-Shopping auf der Plattform hat, wird nun auch hier mit Werbung überschüttet.

Seit Längerem manifestiert sich der Eindruck, dass Instagram nur noch den Profit im Blick hat. Nachdem Facebook die Plattform 2012 zum stolzen Preis von 737 Millionen US-Dollar gekauft hat, hat das Unternehmen noch im gleichen Jahr die Datenschutzregeln geändert – unter großem Protest. Es folgten regelmäßige Erneuerungen der App, die vor allem darin bestanden, Konzepte anderer beliebter Netzwerke zu übernehmen – etwa die Story-Funktion von Snapchat oder auch die Hundenasen und Glitzerkrönchen. Nach dem Vorbild anderer Fotografie-Apps kamen Filter und Bearbeitungstools hinzu. Und seit 2016 kann jeder seine Bilder mithilfe eines Business-Accounts vergolden. Facebook-Freunde und Instagram-Follower mit dem gleichen Content versorgen? Durch ein einfaches Häkchen kein Problem. Das neue Produkt der eigenen Firma bewerben? Der Werbeblock macht es möglich.

Ob ich Instagram weiter nutze? Wohl kaum!

Die neue Shopping-Funktion ist ein weiterer nervtötender Schritt in Richtung Werbekatalog und weg vom eigentlichen Sinn dieser App. Wenn ich durch die Posts meiner Freunde scrolle, werden mir seit einiger Zeit nur noch die angezeigt, die Instagram für mich als wichtig kategorisiert. Dazwischen finde ich als Posts getarnte Werbeanzeigen für Sonnencremes, Abnehmpillen und Kaffeebohnen vom anderen Ende der Welt. Aus Versehen auf das Bild eines Modebloggers geklickt, sehe kaum mehr als Fähnchen mit Markennamen, die das ganze Foto verdecken.

Ob ich Instagram weiter nutzen werde? Wohl kaum! Wie findet ihr die neue Funktion? Diskutiert mit in den Kommentaren.

Beitragsfoto: Spreewild

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Kategorien Klartext Medien Social Media YouTube & Apps

90er-Kid, Bücherwurm, Weltenbummler. Ich liebe Musik und das geschriebene Wort. Letzteres kann man von mir seit 2012 hier lesen. Meine große Leidenschaft gilt dem Theater, das mich mehr als alles andere fasziniert. Wenn ich durch die Straßen Berlins laufe, kommt mir das Leben vor wie eine Aneinanderreihung vieler kleiner Inszenierungen, deren Geschichten alle festgehalten werden wollen. So inspiriert mich unsere Hauptstadt stetig zu neuen Themen für unsere Seite.