Dank Pisa-Studie bleibt Bildung im Fokus

 

Julia Schattauer: "Solche Rankings und Wettbewerbe machen nicht immer Sinn."
Julia Schattauer: „Solche Rankings und Wettbewerbe machen nicht immer Sinn.“


Der Mount Fuji ist für die Öffentlichkeit jedes Jahr nur vom 
1. Juli bis zum 27. August zur Besteigung freigegeben. Ungefähr 200 000 Menschen besteigen den Mount Fuji während dieser Zeit. Wie viele Menschen besteigen den Mount Fuji durchschnittlich pro Tag?“ Diese und ähnliche Fragen mussten dieses Jahr 510 000 Kinder und Jugendliche aus 65 Staaten und Regionen im Rahmen der Pisa-Studie beantworten. Seit der im Jahr 2000 zum ersten Mal durchgeführte Schultest den großen Pisa-Schock auslöste, scheint sich einiges getan zu haben. In diesem Jahr erreichten die deutschen Schüler im Test mit Schwerpunkt Mathematik immerhin den 16. Platz – eine leichte Verbesserung gegenüber dem letzten Test – und liegen somit im guten Mittelfeld. Ob das nun schon als Erfolg oder noch als schlechtes Ergebnis interpretiert werden muss, darüber streitet jetzt ganz Deutschland. Doch was sagt uns ein solches Ranking eigentlich? Was bringt der Vergleich und der Wettbewerb um die begehrten ersten Plätze?

 

Zuallererst ist es notwendig, zu hinterfragen, was uns die Ergebnisse sagen. Es geht nicht darum, andere Länder auf der „Gewinnerliste“ zu überholen, wir sind schließlich nicht beim Eurovision Song Contest. Die Platzierungen geben uns Auskunft über die Schulsysteme der jeweiligen Länder und damit über die Lehrerausbildung und die Investitionen ins Bildungswesen. Man kann die Schulsysteme der Gewinnerländer nicht einfach kopieren, aber nach der Pisa-Pleite 2000 wurde das deutsche Schulsystem reformiert, Ganztagsschulen gegründet und einheitliche Standards für alle Bundesländer angestrebt.

 

Sicher ist das ein Erfolg, der der Pisa-Studie zuzuschreiben ist. Dass die Schüler in diesem Jahr nun besser abschneiden, ist einer verbesserten Schulpolitik zu verdanken – aber auch der Tatsache, dass Schüler und Lehrer das Prüfverfahren kennen. Ob die Pisa-Studie tatsächlich einen repräsentativen Überblick über den Wissensstand liefert, ist fraglich, der Vorwurf der standardisierten Abfrage naheliegend. Inwieweit die Pisa-Studie nun wirklich sinnvoll und erkenntnisbringend ist – ich bin mir nicht sicher. Doch einen Sinn hat die Pisa-Studie aber auf jeden Fall : Die Themen Bildung und Schulpolitik bleiben im Fokus, werden hinterfragt und verbessert.
 
Welche Meinung habt ihr zu 
der Pisa-Studie? Findet ihr die Tests sinnvoll und aussagekräftig?

 

Diskutiert mit uns hier auf spreewild.de.

 

Von Julia Schattauer

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