Interview

„Es war an der Zeit, dass Mutti ihren Song kriegt“: Romano veröffentlicht „Copyshop“

Nicht nur mit seinen Texten fällt der 40-jährige Musiker Romano auf, sondern auch mit seinem Äußeren: der Jogginghose, Bomberjacke und seinen zu Zöpfen geflochtenen Haaren. Heute erscheint sein zweites Album „Copyshop“. Wir haben den Köpenicker getroffen – in Mitte.

Warum „Copyshop“?
Ich habe eine Lehre als Mediengestalter gemacht und mich dabei viele Jahre in Druckereien und Copyshops rumgetrieben. Das ist ein Lebensabschnitt von mir – und ich fand es passend, das Album danach zu benennen. Ich dachte, der Titel lädt einfach in eine bunte Welt ein.

In deinem Video zur gleichnamigen Single bist du in Hongkong zu sehen. Warum dort und nicht in Köpenick?
Wir wollten mal etwas anders machen und dachten, Hongkong könnte aufregend sein. Die Freundin von Siriusmo, der die Musik auf meinem Album gemacht hat, wohnt dort, sodass wir eine Unterkunft hatten. Sie hat uns Orte in Hongkong gezeigt, die man als normaler Tourist nicht sehen würde. Da haben wir gedreht und dabei viel Spaß gehabt.

Einen Song hast du deiner Mutter gewidmet. Wie kam es dazu?
Meine Mutter ist weder die beste Autofahrerin noch die beste Köchin, aber eine fantastische Frau. Mutti ist eine Granate. Wenn ich mit ihr quatsche, entsteht fast so ein Sinuston, weil wir beide auf derselben Frequenz reden. Es war einfach an der Zeit, dass Mutti ihren Song kriegt.

Deine Musik enthält Elemente von HipHop, Elektro und Schlager. Wie würdest du sie einordnen?
Ich mache ja Musik mit viel Sprechgesang. Und das ist es dann eigentlich auch schon. Ich bespreche nicht so sehr die klassischen Themen, die beim HipHop immer besprochen werden. Es sind elektronische Einflüsse mit dabei. Beim letzten Album „Jenseits von Köpenick“ gab es ein paar Schlager-Momente. Mit Maschine von den Puhdys habe ich diesmal einen Song auf Karl May geträllert. Hört es euch einfach an und macht euer Label drauf, wie ihr Lust habt.

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Mit 15 Jahren hast du schon erste Rap-Texte geschrieben. Wovon haben die gehandelt?
Ich habe damals viel Westküsten-HipHop gehört. In meinen Texten habe ich dann versucht, diese Gangster-Rapper-Songs ins Deutsche zu übersetzen. Ich hab aber schnell mitbekommen, dass das überhaupt nicht zu meinem Leben hier passt.

Du trittst immer mit Bomberjacke, Jogginghose und Zöpfen auf. Wie kommst du zu deinem Style?
Ich habe die Haare lang seit 1994. Ich war damals einer der Letzten, die die so lang haben wachsen lassen. Jetzt bin ich einer der Letzten, der sie noch so hat. Ich hatte immer Lust, etwas mit meinen Haaren zu machen. Zwischenzeitlich habe ich es auch mal mit Schnecken probiert, aber das hat mir nicht so gestanden. Deswegen kann ich bloß allen Jungs und Mädchen sagen: Macht was mit euren Haaren – flechtet euch Zöpfe, macht euch Drähte rein oder färbt sie euch bunt.

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Kategorien Interview Kultur Musik

„Ich träume von Dingen, die es noch nie gegeben hat und frage mich: Warum nicht?“ Das sagte Robert F. Kennedy einmal. Genau so würde auch ich meine Einstellung erklären. Ich mag es, Dinge von neuen Seiten zu denken. Ich habe mit 15 Jahren ein Buch geschrieben und mit 18 Jahren eine eigene Partei gegründet. Meine große Leidenschaft ist die Moderation – die ich in verschiedenen Formaten auslebe. Jetzt, 22 Jahre alt, bin ich unter die Journalisten gegangen und schreibe über das, was ich gerade erlebe und über das, was mir wichtig ist.