Interview

Giant Rooks im Interview: „Fragt uns bitte nicht nach Plan B“

Jung, charmant, gut aussehend – die Jungs von Giant Rooks machen sich zurzeit mit ihrer Artpop-Musik national und europaweit einen Namen. Dabei sind sie gerade einmal so alt wie wir.

Wie es ist, neben dem Musikbusiness die Schulbank zu drücken und welche Frage sie besonders nervt, haben uns Leadsänger Frederik Rabe und Gitarrist Luca Göttner zwischen Kokosnuss und Milchreis beim Kosmonaut Festival erzählt.

Interview: Jessica Schattenberg, 18 Jahre

Ihr seid auf unzähligen Festivals, habt Kraftklub, RAZZ und Von Wegen Lisbeth supportet und wart auf eigener Tour – dabei legen zwei von euch gerade noch ihr Abitur ab. Wie schafft ihr das?
Luca: Die Priorität lag auf jeden Fall immer bei der Musik. Für das Abi habe ich aber beispielsweise schon im Winter angefangen zu lernen und ich denke, dass ich mit den Ergebnissen ganz zufrieden sein kann. Das wurde natürlich auch mal stressig. Wie im Februar, da sind wir eine Woche lang nach der Schule jeden Tag von Köln nach Berlin oder Hamburg geflogen und nach dem Gig auch gleich wieder zurück. So ist aber zumindest nicht ein einziger Schultag ausgefallen.
Frederik: Wir, die schon seit zwei Jahren mit der Schule fertig sind, haben uns dann eher um die Organisation und das Drumherum gekümmert, um die beiden Jungs ein bisschen zu entlasten.

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Und wo verbringst du deinen Abiball-Abend, Luca? Mit deinem Jahrgang zusammen oder auf einer Bühne irgendwo in Deutschland?
Luca: Nee, da bin ich schon zu Hause. Aber nur, weil kein Auftritt geplant ist, denn der Abiball wird ja wahrscheinlich ziemlich spießig.

„Wir brauchen keinen Plan B“

Die meisten Bands, die sich in der Schulzeit gründen, scheitern an den verschiedenen Zukunftsplänen. Was macht ihr anders und wie geht es jetzt für euch weiter?
Frederik: Uns alle verbindet die Liebe zur Musik und das wollen wir auch weiter professionell verfolgen. Wir brauchen keinen Plan B, wenn wir jetzt Plan A verwirklichen können. Es läuft auch immer besser, gerade nach unserer EP sind mehr und mehr Zuschauer bei unseren Auftritten dabei. Dafür sind wir auch fleißig am Songschreiben und Proben, denn ein Traum von uns ist es, irgendwann einmal international auf Tour zu gehen.

Und wie reagieren eure Eltern und Bekannte, wenn ihr lieber auf Tour statt zur Uni gehen wollt?
Luca: Sie stehen absolut hinter uns. Wir möchten einfach Musik machen und das unterstützen sie.
Frederik: Obwohl ich von anderen schon auch gefragt werde, warum ich nichts „richtiges“ mache. Das ist dann zwar nicht schön, aber es berührt mich kaum, es sei denn, die Person steht mir sehr nah, das wäre hart. Fragt uns also bitte nicht, was wir sonst machen wollen, wir nehmen Musik machen ernst und das leben wir auch.

Ihr kommt aus Hamm. Haltet ihr es für schwieriger, aus einer kleineren Stadt ins Musikbusiness zu starten, als beispielsweise aus Berlin?

Frederik: Vielleicht war es sogar ganz praktisch. In Hamm gibt es nicht so viel, worauf sich in der Musikszene konzentriert werden kann. Aber jetzt geht es für uns auf jeden Fall raus von zu Hause. Bisher können wir uns da Köln oder Berlin ganz gut vorstellen.

Und wo kann man euch finden, wenn ihr in der Hauptstadt seid?

Frederik: Auf dem Tempelhofer Feld! Da könnte ich mein ganzes Leben verbringen! Oder in der Skybar.
Luca: Wir mögen Neukölln eigentlich ganz gern, aber die Leute generell in Berlin sind super offen.

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Frederik, wir sehen dich oft im roten Hemd auf der Bühne. Was passiert, wenn es dreckig ist oder kaputt geht? Wird der Auftritt dann abgesagt?
Frederik: Das ist euch echt aufgefallen? Aber ja, ich habe noch zwei ähnliche dabei, Sicherheit geht vor. (lacht)

Das nächste Mal sind Giant Rooks und das rote Hemd für das Pure & Crafted Festival am 26. und 27. August in Berlin. Hingehen lohnt sich!

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Kategorien Interview Konzerte Kultur Musik

Statt Netflix verfolge ich Konzerte. Ich (20 Jahre) brauche keine Sojamilch, sondern guten Kaffee. Mein Yoga ist es, auf viel zu vielen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. Dabei ist der Eisbär mein Patronus, den meine Eltern mir mit sieben Jahren einfach nicht als Haustier erlaubten. Aber wenn eine Idee von der Außenwelt für verrückt erklärt wird, dann muss sie erst recht verwirklicht werden, und eben jene Personen mit Mut und außergewöhnlichen Gedanken sind es, von denen die Welt wissen sollte. Was kann ich da sinnvolleres tun, als für Spreewild zu schreiben? Die Verhandlungen um den Eisbären laufen jedenfalls weiter.