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Reichtum schützt vor Pleite nicht

Jeder kann in die Schuldenfalle geraten. Mit der richtigen Strategie lässt sich das vermeiden.

Sänger, Schauspieler und Sportler verdienen oft Millionen Euro im Jahr. Doch immer wieder geraten Prominente in die Schlagzeilen, die in die Privatinsolvenz schlittern, sei es infolge einer Scheidung, falscher Investitionen oder einer Verletzung oder Krankheit. Rapper 50 Cent etwa hatte sein Vermögen so locker in der Tasche, dass er im Sommer 2015 Privatinsolvenz anmelden musste. 2014 konnte Boris Becker seine Villa auf Mallorca nur knapp vor der Zwangsversteigerung retten. Unternehmer Franjo Pooth, Schlagerstar Matthias Reim, „Hinter Gittern“-Star Katy Karrenbauer und Boxer Mike Tyson nehmen neben ihnen in der Riege der Pleite-Promis Platz – um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Simone Lünstroth. Foto: DVAG
Simone Lünstroth. Foto: DVAG

Dass auch Reichtum nicht vor Fehlern bei der Geldanlage schützt, weiß auch Simone Lünstroth. Die Finanzexpertin der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) aus Teltow betreut selbst seit Jahren einen prominenten Klienten aus der Fernsehbranche. „Er hatte durch eine frühere Falschberatung eine hohe Geldsumme verloren, weil er sehr einseitig in spekulative Aktien investiert hatte. Das ging komplett schief“, sagt Simone Lünstroth.

Aus diesem Beispiel lassen sich aus Sicht der Vermögensberaterin gleich mehrere Lehren ziehen, die auch für Azubis und Studenten hilfreich sind, die erst am Beginn eines Vermögensaufbaus stehen: „Es ist wichtig, sich einen erfahrenen Berater zu suchen, zu dem man ein Vertrauensverhältnis aufbaut und mit dem man gemeinsam eine Strategie entwickelt. Denn man sollte nicht den Tipps von jedem Kumpel folgen“, warnt Lünstroth. Mit dem Berater passe man diese Strategie an die Lebensverhältnisse an, sei es nach einem beruflichen Wechsel, einer Hochzeit oder der Gründung einer Familie.

 

 

Schlechtes Vorbild: 50 Cent hat offensichtlich über seine Verhältnisse gelebt. Foto: DPA
Schlechtes Vorbild: 50 Cent hat offensichtlich über seine Verhältnisse gelebt. Foto: DPA

Zum anderen empfiehlt es sich, die Geldanlage zu streuen. „Ich rate meinen Kunden, einen Teil für kurzfristige Ziele wie einen größeren Urlaub zurückzulegen, einen Teil für mittelfristige Ziele in den kommenden sieben bis zehn Jahren und einen für langfristige wie die Rente“, so Lünstroth. Das empfehle sie ebenfalls Azubis und Studenten, denn es ginge auch darum, sich ans frühzeitige Sparen zu gewöhnen. „Gerade als junger Mensch kann ich aber schon mit kleinen Beiträgen viel für mich und meine finanzielle Absicherung erreichen.“ So gebe es etwa günstige Einstiegstarife für Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherungen, die der Absicherung der Arbeitskraft und damit des Einkommens dienen. Ebenso empfiehlt die Vermögensberaterin ihren Klienten, frühzeitig Geld zurückzulegen, zum Beispiel in eine private Rentenversicherung, einen Bausparvertrag oder einen soliden Fondssparplan.

„Nur durch rechtzeitiges Sparen und Vorsorgen hat man eine Absicherung für Notfälle oder den Ruhestand“, meint Simone Lünstroth. Mit später verdientem Geld sei es etwas anderes. Da fangen die Überlegungen von vorn an – je nachdem, ob man kurzfristige, mittelfristige oder langfristige Ziele verfolgt.

Von Christoph Heitz

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