Jens Kersten von der DVAG Brandenburg an der Havel über Versicherungen, die bei einem Skiunfall wichtig werden.
Herr Kersten, wie schütze ich mich vor den Folgen eines Skiunfalls?
Grob gesagt geht es dabei um zwei Dinge: die Schäden, die ich jemand anderem zugefügt habe, und die Schäden, die ich selbst erleide. Wenn ich anderen Schaden zufüge, bin ich verpflichtet, für die Folgen aufzukommen. Daher ist es wichtig, eine private Haftpflichtversicherung abzuschließen. Schüler, Azubis und Studenten sind in der Regel über ihre Eltern versichert. Sie sollten das aber unbedingt klären und mit den Eltern prüfen, ob die Versicherung auch die wichtigsten Kriterien erfüllt.
Um welche Kriterien handelt es sich dabei?
Die Versicherung sollte weltweit gültig sein, damit Schäden im Ausland abgedeckt sind. Klauseln zur Fahrlässigkeit sind auch wichtig. Nicht jede Versicherung zahlt auch bei grober Fahrlässigkeit. Doch im Skiurlaub ist es bereits fahrlässig, als Anfänger auf der schwarzen Piste zu fahren. Wenn ich Alkohol trinke und mich danach auf die Bretter stelle, ist es sogar grob fahrlässig. Bei der Wahl der privaten Haftpflichtversicherung ist daher die Leistung das Entscheidende, der Preis ist zweitrangig.
Und was ist mit den Schäden, die ich selbst erleide?
Da greift die private Unfallversicherung. Sie deckt bei guten Anbietern die Kosten von der Bergung über die Behandlung bis hin zum Heimtransport. Manche Versicherungen können aber noch mehr: Nehmen wir an, dass der Skiunfall Ende Dezember passiert und der Schüler vier Wochen nicht zur Schule gehen kann. Anfang Februar stehen jedoch wichtige Prüfungen an. Eine gute private Unfallversicherung bezahlt in diesem Fall einen Lehrer, der dem Unfallopfer zu Hause beim Lernen hilft. Wichtig sind die Leistungen im Falle einer Invalidität, etwa bei einem steifen Knie. Die private Unfallversicherung zahlt dann für benötigte Geräte oder Umbauten in der Wohnung sowie eine Summe für den Arbeitsausfall. Vernünftige Verträge staffeln die Leistung nach Schwere des Schadens.
Auf welche Punkte im Kleingedruckten sollte man noch achten?
Normalerweise zahlt ein Versicherer für eine Invalidität erst, nachdem diese feststeht. Das kann sich Jahre hinziehen, daher sind Angebote mit Sofortleistungen gut. Dann zahlt die Versicherung eine bestimmte Summe direkt aus, mit der anfallende Kosten gedeckt werden können. Weil sich die Angebote hier stark unterscheiden, ist es wichtig, sich vor dem Abschluss genau zu informieren.
Das Gespräch führte Christoph Heitz.