Ein eigenes Auto bringt nicht nur Unabhängigkeit, sondern auch einige Kosten mit sich. Die wichtigsten Tipps zur Versicherung
Von Christoph Heitz
Kann ich heute dein Auto haben? Um ihren Eltern diese Frage nicht mehr stellen zu müssen, wollen sich viele volljährige Schüler einen eigenen Pkw anschaffen. Doch bei den Kosten ist nicht nur der Kaufpreis wichtig, sondern auch der Unterhalt. Neben dem Benzin kommen noch Versicherungsbeiträge hinzu. Wie hoch diese ausfallen, hängt von mehreren Faktoren ab.
Jugendliche als Risikogruppe
Wer ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat, einigt sich am besten mit ihnen. Denn wenn sie das Auto als Zweitwagen versichern, stuft die Versicherung das Fahrzeug in eine preiswertete Schadenfreiheitsklasse ein. „Das ist günstiger, als die Versicherungen über einen Fahranfänger laufen zu lassen“, sagt Marco Kühlewein, Vermögensberater für die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) in Glienicke/Nordbahn. Die Eltern müssen ihrer Versicherung jedoch mitteilen, dass unter 23-Jährige das Auto steuern – weil diese als Risikogruppe gelten, erhöhen sich die Kosten. Spezielle Familienangebote von Versicherungen können daher günstiger sein, weil sie für alle Pkw gelten und sich Schüler dennoch die Fahrzeit anrechnen lassen können, so Kühlewein. Das wird wichtig, wenn sie später selbst einen Vertrag abschließen.
Die Kfz-Haftpflicht ist eine Pflichtversicherung, sinnvoll ist dazu der Abschluss einer Kaskoversicherung. Hier wird zwischen Teil- und Vollkasko unterschieden. Was die bessere Wahl ist, richtet sich nach dem Wert des Fahrzeugs. Für Neuwagen, teure Fahrzeuge und für kreditfinanzierte Wagen ist eine Vollkasko empfehlenswert. „Bei Fahrzeugen, die etwas älter sind, reicht in der Regel eine Teilkasko aus“, meint Kühlewein. Er empfiehlt, auch einen Schutzbrief abzuschließen. Dieser deckt die Abschleppkosten nach einem Unfall oder einer Panne. „Inzwischen werden bei den meisten Anbietern auch die Bahnkosten für die Rückreise übernommen“, erklärt der DVAG-Experte.
Beratung beim Kleingedruckten
Kühlewein rät zudem zu einer Insassenunfallversicherung. Diese greift, wenn bei einem Unfall die Wageninsassen verletzt oder gar getötet werden, und deckt auch die Kosten für einen Verdienstausfall – unabhängig von der Schuldfrage.
Vor dem Abschluss jeder Kfz-Versicherung lohnt ein Angebotsvergleich. Für die Kosten spielen etwa der Fahrzeugtyp und das Nutzungsverhalten eine große Rolle. Doch auch das berühmte Kleingedruckte hat es in sich. So gibt es günstige Basistarife, die etwa eine Werkstattbindung enthalten, und Tarife, die dadurch teuer werden, dass sie auch sehr unwahrscheinliche Schadensfälle einbeziehen. „Gerade Fahranfänger sollten sich persönlich beraten lassen“, so der Rat des DVAG-Experten.