Jugendliche sind sparsamer als Erwachsene

Ein Blick in das Sparschwein der Jugendredaktion zeigt: Für wichtige Dinge lohnt es sich durchaus, Geld zu sammeln

Schüler geben ihr letztes Geld für das neueste Smartphone, die angesagtesten Klamotten, das coolste Computerspiel aus? Von wegen. Die angeblich so konsumorientierten Jugendlichen in Deutschland sind einer aktuellen Studie zufolge viel sparsamer als Erwachsene. Laut einer Umfrage der Deutschen Bank legen 14- bis 25-Jährige mehr als ein Viertel ihres verfügbaren Geldes zurück – deutlich mehr als die durchschnittliche Sparquote deutscher Haushalte von 10 Prozent. Wir wollten es genauer wissen und haben unsere Jugendreporter gefragt, wie voll ihr Sparstrumpf für gewöhnlich ist:

Es ist zwar für ein 14-jähriges Mädchen wie mich echt schwer, Geld zu sparen, doch wenn ich einmal schöne Schuhe entdecke, fangen die Sparmaßnamen an. Für tolle Schuhe wird das Gesparte ausgegeben. Auch wenn ich dann erstmal zufrieden bin, entdecke ich bald etwas Neues – und das Ganze geht von vorne los. 
(Charlotte Falinski, 14 Jahre)

Ich spare nicht gerne auf große Sachen. Lieber gönne ich mir im Alltag kleine Dinge, als ständig zu knapsen. Ich gehe lieber unbesorgt abends was trinken, als zu Hause Münzen zu horten. (Simon Grothe, 17 Jahre)

Mit dem Sparen habe ich immer so meine Probleme. Wie meine Mutter so schön sagt: „Du kannst kein Geld in der Tasche sehen!“ Das erste Mal gespart habe ich für meinen Laptop. Inzwischen sieht man ihm seine Jahre an, aber trotzdem bleibt er mein Baby. Mittlerweile habe ich aber den Dreh raus, denn zuletzt habe ich satte 400 Euro für eine Kursfahrt nach Rom gespart, zu der ich sonst nicht hätte mitfahren können, und im Augenblick lege ich jeden Monat Geld beiseite, um mir im nächsten Jahr meine erste Wohnung leisten zu können. Zugegeben, dafür musste ich die Spardose rundherum mit Klebeband verschließen, damit ich es nicht sofort ausgebe. 
(Corinne, 17 Jahre)

Ich spare. Schon immer habe ich das gemacht, um ein wenig frei zu sein. Obwohl ich mich dann ja einschränken muss. Trotzdem macht es mir Angst, dass sich oft Möglichkeiten auftun, die ich nicht bezahlen kann. Ich träume gerade davon, im Ausland zu studieren. Wenn mich meine Traum-Uni nehmen sollte, würde ich wahrscheinlich einen Kredit aufnehmen und mein komplettes Gespartes auf den gebildeten Kopf hauen. 
(Carola Wondrak, 22 Jahre)