Geschwindigkeits- und Preislimits

 

Der Traum vom ersten Auto wird teuer, wenn die Versicherung zu viel kostet. Experten beraten Jugendliche bei der Wahl

 

Führerschein bestanden und Papa vermacht einem zur Belohnung den alten Mercedes. Eigentlich könnte es kaum besser sein – bis das erste Mal der Beitrag für die Autoversicherung fällig wird. Denn Papas Mercedes mag zwar nichts gekostet haben, kann aber dennoch zu einem teuren Vergnügen werden. Häufig wird nämlich nicht daran gedacht, dass das Fahrzeug nicht nur finanziert, sondern auch unterhalten werden muss. Benzin- und Wartungskosten werden zwar meist einkalkuliert. Vor allem die Autoversicherung wird aber oft schlicht vergessen oder nicht richtig ausgewählt. Denn bei der Wahl der Kfz-Versicherung kann man viele Fehler machen.

 

Um das zu vermeiden, sollte sich jeder vor Abschluss über den genauen Leistungsumfang informieren. Hier  können Experten helfen, wie Andreas Koebke, Vermögensberater der Deutschen Vermögensberatung (DVAG).

 

„Für Führerscheinneulinge kann die erste Kfz-Versicherung unter Umständen teuer werden“, sagt Koebke. „Die Versicherer rechtfertigen die hohen Prämien für Fahrer unter 23 Jahren damit, dass in diesem Alter ein deutlich höheres Risiko gegeben ist. Es fehlt ganz einfach die Fahrerfahrung. Statistisch gesehen baut diese Altersklasse die meisten Unfälle.“

 

Bedingt durch eine niedrige Schadensfreiheitsklasse, die anhand der Anzahl schadensfreier Jahre ermittelt wird, werden Führerscheinneulinge in der Regel sehr hoch eingestuft. Prämien von mehr als 200 Prozent sind keine Seltenheit. Das muss aber nicht sein. Die Versicherungsprämie kann etwa durch die so genannte „Zweitfahrzeugregel“ deutlich günstiger werden. Es besteht für Fahr­anfänger die Möglichkeit, ihr Auto als Zweitauto bei den Eltern mitzuversichern. Der zukünftige Fahrzeughalter kann zusätzlich sparen, wenn er auf eine niedrige Typklasse achtet. Sie ist unter anderem abhängig vom Hersteller und von den Leistungsdaten des Fahrzeugs und entscheidet mit über die Höhe der Versicherungsbeiträge. „Deshalb sollte man sich schon vor dem Kauf eines Autos über die potenzielle Höhe der Versicherungsprämien informieren.“ Ein Auto mit 45 Pferdestärken fährt günstiger als eines mit 150 PS. Zudem ist es ratsam, die Tarife der verschiedenen Versicherer zu vergleichen, da sie sehr unterschiedlich sind. Auch wenn viele bei den Versicherungsbeiträgen gerne sparen möchten, ist das billigste Angebot nicht immer das beste. „Es macht keinen Sinn, immer nur auf die Höhe des Beitrags zu achten.“ Andreas Koebke rät, vor Abschluss einer Versicherung neben den Vertragsdetails auch auf die Zusatzoptionen zu achten. Sie greifen da, wo eine Versicherung normalerweise nicht aufkommen würde, zum Beispiel bei Fahrerflucht des Unfallgegners.

 

Die Prämien für Männer unter 23 Jahren können unter Umständen höher ausfallen als die für gleichaltrige Frauen, denn junge Männer gelten in diesem Alter als risikobereiter. Aber nicht mehr lange: Ab dem 1. Januar 2013 werden so genannte „Unisex-Tarife“ eingeführt. „Männer und Frauen müssen dann für ihr Risiko gleich viel bezahlen“, sagt Koebke.

 

Lisa Brückner, 22 Jahre

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Kategorien Finanzen Geld & Absicherung Versicherungen

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