Insgesamt 28 Kinder, unter ihnen fünf Säuglinge, leben in der Caritas-Flüchtlingsunterkunft. Ihnen soll eine friedliche und positive Weihnachtszeit beschert werden. Deswegen kam auch schon der Nikolaus – mit süßen Leckereien. Foto: RAUFELD/JANA ILLHARDT

Weihnacht – überall: Teil 4

„Wir möchten nicht, dass sich jemand ausgeschlossen fühlt“

Der Gemeinschaftsraum des Weddinger Flüchtlingswohnheims „Vom Guten Hirten“ ist bis auf den letzten Platz belegt. „O Tannenbaum“ klingt durch das Zimmer, die erste Strophe auf Deutsch, danach wird die Melodie gesummt – für alle, deren Sprachkenntnisse noch nicht ganz so gut sind. Plötzlich klopft es laut, der Nikolaus tritt ein. „Seit Anfang Dezember ist unsere Unterkunft voll belegt“, sagt Hannah Erfurth, zuständig für die soziale Betreuung und Ehrenamtskoordination. 111 Flüchtlinge aus Moldau, Albanien, Syrien, Iran, Irak, Pakistan, Eritrea und Serbien sind in dem Haus untergebracht, darunter 28 Kinder zwischen null und 17 Jahren. Dass Adventszeit ist, sei kaum zu spüren. Viele kommen aus sogenannten „sicheren Herkunftsländern“. Ob und wie lange sie bleiben dürfen, ist unklar.

Insgesamt 28 Kinder, unter ihnen fünf Säuglinge, leben in der Caritas-Flüchtlingsunterkunft. Ihnen soll eine friedliche und positive Weihnachtszeit beschert werden. Deswegen kam auch schon der Nikolaus – mit süßen Leckereien. Foto: RAUFELD/JANA ILLHARDT
Insgesamt 28 Kinder, unter ihnen fünf Säuglinge, leben in der Caritas-Flüchtlingsunterkunft. Ihnen soll eine friedliche und positive Weihnachtszeit beschert werden. Deswegen kam auch schon der Nikolaus – mit süßen Leckereien. Foto: RAUFELD/JANA ILLHARDT

Diese Unsicherheit hinterlässt Spuren. Dennoch legen Erfurth und ihre Kollegen Wert darauf, eine weihnachtliche Stimmung zu schaffen. Das sei besonders für die Kinder wichtig. An Weihnachten will Erfurth mit ihnen Plätzchen backen. Auch ein Baum wird aufgestellt. „Uns wurden viele Kugeln geschenkt“, freut sie sich. Das hiesige Familienzentrum hat zudem 30 Euro für jedes Kind gespendet. „Das geben wir als Gutscheine an die Eltern“, sagt Hausleiterin Florence Vettraino. „So können sie entscheiden, was sie kaufen, das Geschenk kommt von ihnen und sie haben in der Hand, wann es überreicht wird. Schließlich feiern nicht alle am 24. Dezember.“ Auch soll versucht werden, alle Religionen einzubeziehen. „Wir möchten nicht, dass sich jemand ausgeschlossen fühlt“, so Vettraino. Einen mit Schokolade gefüllten Stiefel nach dem anderen holt der Nikolaus aus seinem Sack. Die Kinder packen sie freudig aus.

Jill Schäfer, 21 Jahre

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