Online sind wir heute überall. Oder? Die Berliner Stiftungswoche hat sich in diesem April mit dem digitalen Leben befasst. Entsprechend lautete das Thema des Jugendfotowettbewerbs, den die Veranstalter in Kooperation mit der Jugendredaktion initiiert haben: „Berlin offline – Zeig uns deine Welt“. Die Gewinner-Fotos zeigen wir in den kommenden Wochen und lassen die Nachwuchsfotografen selbst zu Wort kommen. Heute: Platz 1, „Kennt einer den Ort, an dem wir nicht online sind?“ von Dorothea Nowottnick:
„Das Foto ist in Karlshorst entstanden, ganz in der Nähe meiner Wohnung. Dort gibt es in einer Seitenstraße eine Brache. Wenn man in dieser Gegend ist, glaubt man kaum, dass man noch in Berlin ist. Ich war dort am Ostersonntag mit meiner Schwester spazieren und hatte mein Handy zu Hause liegen lassen.
Weil ich mich für meine MSA-Prüfung mit Facebook und vor allem mit der Vernetzung von Städten durch Facebook beschäftige, dachte ich daran, dass wir heute über die Ortungsdienste auf unseren Smartphones praktisch ständig voneinander wissen, wo wir gerade sind. Bei mir war das an diesem Tag nicht der Fall. Und mir fiel auf, dass dieses ländliche Fleckchen mitten in der Stadt eigentlich der perfekte Ort ist, um offline zu sein.
Das Foto habe ich mit dem Selbstauslöser geschossen. Die Schuhe, die zu sehen sind, sind meine eigenen. Ich brauchte etwa drei Versuche, bis das Bild so aussah, wie ich es mir vorstellte. Weil wir im Kunstunterricht gerade Perspektiven behandeln und Fotografie auch sonst mein Hobby ist, fiel es mir nicht schwer.“
Notiert von Patrick Schmitt (19 Jahre)