Foto: Raufeld

Serie „Spezialausbildung“: Schuhmacher

Knapp 350 Ausbildungsberufe gibt es in Deutschland. Einige der ausgefallensten stellen wir in unserer Fotoserie vor. Heute: Marcel Bleul, Auszubildender zum Schuhmacher.

Marcel, was war deine Motivation, Schuhmacher zu werden?
Ich habe erst eine Malerausbildung gemacht, aber ich habe gemerkt, dass der Beruf sehr undankbar ist. Meine Mutter hat eine Meisterlehre zur Schuhmacherin absolviert. So habe ich mich entschlossen, in den Familienbetrieb einzusteigen.

Wie sind die Perspektiven für Schuhmacher in einer Zeit, in der es überall günstig Schuhe zu kaufen gibt?
Menschen, die Wert auf hohe Qualität legen, geben gerne Geld für Schuhe aus. Hier in der näheren Umgebung haben in den vergangenen Jahren mehrere Betriebe geschlossen. In der Berufsschule sind wir auch nur sechs, sieben Auszubildende. Daher denke ich, es wird immer weniger Schuhmacher geben, aber aussterben wird der Beruf nicht.

Marcel Bleul möchte nach seiner Ausbildung das Schuhmachergeschäft seiner Mutter weiterführen. Dass dort wegen der Konkurrenz durch große Ketten die Arbeit ausgehen könnte, ist nicht zu befürchten (Foto von Raufeld/Maike Effing)
Marcel Bleul möchte nach seiner Ausbildung das Schuhmachergeschäft seiner Mutter weiterführen. Dass dort wegen der Konkurrenz durch große Ketten die Arbeit ausgehen könnte, ist nicht zu befürchten (Foto von Raufeld/Maike Effing).

Wer sind eure Kunden?
Zu uns kommen sehr unterschiedliche Menschen. Von Kleinkind bis Oma ist alles dabei. Viele haben kein Geld, um sich neue -Schuhe zu kaufen und wollen sich deshalb ihre alten reparieren lassen. Zu uns werden sowohl günstige als auch sehr teure Schuhe zur Reparatur gebracht.

Willst du dein Leben lang Schuhmacher sein?
Ja, auf jeden Fall. Ich möchte später einmal den Laden meiner Mutter übernehmen.

 Interview: Maike Effing, 22 Jahre

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