Den Blick der Armen, den Strick der Zeit und sogar einen Indianer am Alexanderplatz wird die Jugendredaktion in den kommenden Wochen an dieser Stelle zeigen. „Vom Leben in der Stadt“ sollten die Bilder erzählen, die Jugendliche im Rahmen der Berliner Stiftungswoche zu einem Fotowettbewerb einsenden konnten. Eine Jury, in der auch die Jugendredaktion vertreten war, hat die Gewinnerfotos ausgewählt, und wir drucken sie, jeweils mit einem Statement des Fotografen. Heute erklärt Kira Hofmann, 14 Jahre, ihr Bild „BMX Miniramp“, das den ersten Platz belegte und zudem den Publikumspreis bekam:
Das Bild habe ich bei der Veranstaltung „Highway to Hill“ im Mellowpark in Köpenick aufgenommen. Ich bin oft dort, fahre Skateboard und treffe Freunde. Man kann sagen, dass der Mellowpark so etwas wie mein zweites Zuhause ist. Deshalb war es mir auch wichtig, sein inoffizielles Wahrzeichen auf dem Foto mitabzubilden, die Laterne, an der die Schuhe festgeknotet sind.
Das Bild war ein Schnappschuss, den BMXer, der durch die Luft fliegt kenne ich nicht persönlich, und wir haben das nicht in Szene gesetzt. Aber ich habe mehrmals die Perspektive gewechselt und von allen Seiten der Rampe Fotos gemacht, bevor ich das Motiv so vor die Linse bekam, wie ich es mir vorgestellt hatte: mit BMX-Rad, Laterne und Ästen im Vordergrund. Ich gehe da nach dem Motto „lieber zu viele Bilder, als zu wenige“ vor.
Dass ich gerne in Schwarz-Weiß fotografiere, hat damit zu tun, dass diese Technik, obwohl man sie so nennt, ja nicht nur Schwarz und Weiß aufnimmt, sondern auch alle Schattierungen dazwischen. Ohne Kamera gehe ich nie aus dem Haus. Ich möchte später Fotografin werden.