Generation Praktikum

Hinter den Kulissen: Es kommt nicht oft vor, dass man die Chance hat, dabei zuzusehen, wie mitten im Nirgendwo ein neuer Ort entsteht.

Als ich vor einigen Jahren ein Praktikum bei den Kulissenbildnern in einem Filmstudio antrat, hatte ich zugegebenermaßen zunächst keine hohen Erwartungen an die Arbeit. Doch dann konnte ich die Kulissen für die Neuverfilmung der „Drei Musketiere“ mit Orlando Bloom begutachten. Ich durfte Roboterstatuen bemalen, die später für die Premiere von „Transformers 3“ vor dem Sony Center standen.

Als ich die deutsche Produktion „Anleitung zum Unglücklichsein“ im Kino sah, wusste ich sofort, welchen Teil des Cafés, das da auf der Leinwand zu sehen war, ich mit welchem meiner Kollegen gestaltet hatte.

Natürlich ist die Arbeit im Filmstudio kein Spaziergang auf dem roten Teppich. Wir begannen täglich um sieben Uhr mit der Arbeit, mussten schwere Materialien mit Schubkarren von einem Studio zum nächsten transportieren und Muskelarbeit beim Aufbau der Kulissen leisten. Als eine von wenigen Frauen hat man es nicht leicht. Doch der Aufwand hat sich gelohnt, wenn man nach zwei Wochen mitten in einer Lagerhalle das Gefühl hat, sich in einem Restaurant, einem Westernsaloon oder einer Raumfähre zu befinden. Und ich habe gelernt, Kulissen wertzuschätzen, weil ich weiß, wie viel Arbeit in ihnen steckt.

(Von Corinne, 18 Jahre)