Unsere schönsten Schulmomente

Mr. Q – auf diesem Bild gedoubelt, da er bereits verstorben ist – residierte nach einer strapaziösen Busfahrt von Spanien nach Deutschland den Rest seines Hamsterlebens zufrieden im Klassenzimmer von Jugendreporterin Julia. Foto: Raufeld
Mr. Q – auf diesem Bild gedoubelt, da er bereits verstorben ist – residierte nach einer strapaziösen Busfahrt von Spanien nach Deutschland den Rest seines Hamsterlebens zufrieden im Klassenzimmer von Jugendreporterin Julia. Foto: Raufeld

Das Schuljahr ist noch jung, dafür werden die Tage kürzer. Bald wird es dunkel sein, wenn wir morgens die Schule betreten und sie am Nachmittag wieder verlassen. Kurz: Es wird nicht leichter, die Zeit zwischen erster und letzter Stunde zu überstehen.

Unsere Jugendredakteure erzählen jede Woche Begebenheiten aus ihrem Schulalltag, die zeigen, warum es sich dennoch lohnt, zu nachtschlafender Zeit aufzustehen: weil manches, was in der Schule passiert, einfach zu lustig ist, um es zu verpassen.

 

Busunfall, Wasserrohrbruch und Alkohol – bei unserer Abschlussfahrt nach Barcelona haben wir so einiges erlebt und ziemlich alle Abifahrt-Klischees erfüllt. Eines (oder vielmehr einer) ist mir jedoch besonders in Erinnerung geblieben: Mr. Q.

 

Wer einmal in Barcelona war, kennt die Rambla.

Auf dieser Flaniermeile schlenderten wir auf unserer Klassenfahrt an Geschäften, Marktständen und Restaurants vorbei und entdeckten ihn: braunes Fell, kleine schwarze Kulleräuglein, die uns traurig durch enge Gitterstäbe anstarrten, ein zitterndes Schnuppernäschen – und schon war es um uns geschehen.

 

Kurzerhand und, zugegebenermaßen nicht sehr durchdacht, kauften wir einen Hamster, der zwischen Vögeln und Krabbeltieren scheinbar nur auf uns gewartet hatte. Schwer verliebt wurde uns erst später klar, dass wir ihn vor unseren Lehrern verstecken mussten. Schließlich hatten wir genau das getan, was die uns verboten hatten: ein armes Tier gekauft, das unter miserablen Bedingungen gehalten und an Touristen verhökert wird. Dass das alles andere als in Ordnung ist und wir den Handel mit den Tieren durch unseren Kauf noch gefördert hatten, begriffen wir erst später. Aber da hatten wir den Hamster bereits und mussten ihn irgendwie nach Hause bringen.

 

Wir schafften es, ihn in einer Schachtel verborgen in den Bus zu bringen. Daheim verbrachte er Ferien und Wochenenden fortan bei einer Mitschülerin, sonst lebte er als Jahrgangshaustier in der Schule. 
Inzwischen ist Mr. Q gestorben. Aber er hatte bei uns doch noch ein langes und gutes Leben. Seinen Namen erhielt Mr. Q übrigens aufgrund einer Bar in Barcelona, in der wir einen sehr lustigen Abend verbachten. Aber das ist eine andere Geschichte.

 

Julia Schattauer

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