Visionen im Realitätscheck: Martin Luther King

Wer so lila ist, kann doch nicht sehr helle sein!?! Vorurteile gegenüber der Hautfarbe eines Menschen bestimmen immer noch, ob jemand eine Chance bekommt oder nicht. Daran ändert auch ein Schwarzer im Weißen Haus nichts. (Foto: Fritz Schuhmann/Raufeld)

„Ich habe einen Traum, dass meine vier Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird.“

Martin Luther King (1929–1968), Bürgerrechtler im Kampf gegen Rassismus, bei einer Rede am 
28. August 1963 in Washington

Wer einen Traum hat, kann sich meist auch vorstellen – und wenn es nur die leiseste Hoffnung ist –, dass sich dieser erfüllen könnte. Eine gewisse Erwartung in Bezug auf die Zukunft schwingt also auch im berühmten Traum von Martin Luther King mit – ein Realitätscheck ist angebracht.

Auf den ersten Blick möchte man ausrufen: Geschafft! Ein Schwarzer ist der mächtigste Mann in den USA, er hat seine Gegner hinter sich gelassen, weil er der Bevölkerung besser als die Konkurrenten den Eindruck vermitteln konnte, dass er imstande ist, das Land zu lenken. Man hat ihn nach seinem Charakter, seinen Fähigkeiten und seinem Verstand beurteilt. Die Tatsache, dass er schwarz ist, war allenfalls ein zusätzlicher positiver Aspekt, weil sie zeigte, dass Amerika ein großer Schritt in der Überwindung des Rassismus gelungen war.

Der Traum von Martin Luther King ist indes keinesfalls schon in Erfüllung gegangen. In den USA, in Deutschland, in der ganzen Welt spielt die Hautfarbe immer noch eine große Rolle, es hängt noch immer von der Hautfarbe ab, ob jemand einen bestimmten Job, eine Wohnung, ja, eine Chance von der Gesellschaft bekommt oder nicht. King ging es um gleiche Rechte für alle. Wir sind weit davon entfernt. (Maike Schäfer, 
20 Jahre)

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