Visionen im Realitätscheck: „Alles, was erfunden werden kann, ist bereits erfunden worden.“

Es wird niemals alles erfunden sein. Vielleicht tüftelt gerade irgendwo irgendwer an einer Vorrichtung, die es ermöglicht, wichtige Informationen über das Leben und vielleicht auch die Liebe von einer Knoblauchknolle zu bekommen. (Foto: Raufeld/Fritz Schumann)

„Alles, was erfunden werden kann, ist bereits erfunden worden.“
(Charles H. Duell, Leiter des 
US-Patentamts, im Jahr 1899
)

Von Henrike Hillmann, 18 Jahre

Man stelle sich folgendes Szenario vor: Die Schule ist vorbei, ich packe meinen Kugelschreiber und das Ringbuch ein und mache mich mit der U-Bahn auf den Weg nach Hause. Beschallt von der Musik meines iPods laufe ich Kaugummi kauend zur Tankstelle, um mir eine Aufbackpizza zu kaufen, die ich aufgrund mangelnden Bargelds mit der Karte bezahle. Zu Hause packe ich erstmal einen Teebeutel ins Wasser und setze mich an den Computer. Da klingelt mein Handy, meine beste Freundin lädt mich zum DVD-Abend ein.

Eine völlig unmögliche Abfolge von Ereignissen, wenn Charles H. Duell recht gehabt hätte. Denn all diese Dinge wurden erst nach 1899 erfunden. Natürlich waren im 19. Jahrhundert bereits die Grundsteine für viele spätere bedeutende Erfindungen gelegt, betrachtet man die Entwicklung der Autoindustrie, des Films und der Medizin. Im 19. Jahrhundert fuhren erstmalig Dampfschiffe und die ersten Autos, auch wurde das erste Telefon erfunden. Später dann – und da wurde es für uns erst richtig interessant – kamen das Internet, Mobilfunktelefone und andere technische Wunder wie MP3s auf die Welt.

Es ist Charles H. Duell nicht zu verdenken, dass er noch nicht über seine Zeit hinaus gedacht hat. Auch heute wird es Leute geben, die unsere Welt für fertig entwickelt halten. Aber wer weiß, vielleicht ist eines Tages der Urlaub auf dem Mond und das Beamen auch nicht aufregender als ein Post-it.

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