Mit einer Stunde Verspätung begann das Spiel der Zwischenrunde zwischen den Jungen der Kurt-Tucholsky-Schule in Pankow und der Emanuel-Lasker-Schule in Friedrichshain in der Altersgruppe WKI des Vattenfall Schul-Cups Basketball.
Normalerweise führt das Verpassen eines Spiels dazu, dass die gegnerische Mannschaft automatisch einen 20:0-Gewinn angerechnet bekommt, doch die 8. bis 10.-Klässler aus Pankow wollten spielen und verzichteten auf den leicht verdienten Sieg.
Für ihr sechstes Spiel in dieser Saison des Vattenfall Schul-Cups rechnete sich ihr Trainer Steven Hadrich gute Chancen aus: „Ich bin zuversichtlich. Das Team hat großes Potenzial zu gewinnen, wenn meine Spieler dieses auch abrufen können, werden wir als Sieger vom Platz gehen.“
Und so startete das Team hoch motiviert in das Spiel.
Die Schüler der Emanuel-Lasker-Schule, gerade erst am Spielort, der Turnhalle 1 auf dem Hof der Kurt-Tucholsky-Schule, angekommen, konnten ihre Opponenten zwar nur mit Mühe vom Körbewerfen abhalten, aber es gelang ihnen und so blieb das erste Viertel relativ punktarm. Nach einem kurzen Time Out und „Defence“-Schreien beider Teams ging es weiter. Die inzwischen auch mental im Spiel angekommenen ELS-ler starteten durch und machten so ihren gelben „Nachwuchsstar-Trikots“ alle Ehre. Bis zum Ende des zweiten Viertels konnten sie einen Vorsprung von 17 Punkten erspielen. Der Zwischenstand war 28:11.
Die Halbzeitpause verbrachte das Team der Kurt-Tucholsky-Schule außerhalb der Halle, während die ELS-ler ein paar Körbe warfen und der Ansprache ihres 25-Jährigen Trainers Tobias Beckerwerth folgten.
Nach ungefähr 10 Minuten sammelten sich die Teams um den Schiedsrichter, Stefan Kägeler, es ging weiter:
Der Trend aus der ersten Halbzeit setzte sich fort, die Laskaner wurden mit der Zeit immer stärker. Spätestens bei dem Spielstand von 41:15 Punkten war der Ausgang des Spieles abzusehen, sodass genügend Zeit war, die Besonderheiten des Spiels zu entdecken:
So stachen die Teammitglieder der Mannschaft der Kurt-Tucholsky-Schule durch ihre Freude am Spiel und ihre Diversität besonders heraus. Dick und dünn, groß und klein spielen gemeinsam in diesem Team und obgleich sie häufig den Korb nicht trafen, ihre Chancen kaum verwerten konnten, schienen sie sich nicht darüber zu ärgern, sondern lachten vielmehr über einen misslungenen Spielzug. Sie hatten gemeinsam Spaß dabei, es schien ihnen nicht so sehr auf einen Gewinn anzukommen, sie wollten einfach spielen. Ansonsten hätten sie ja auch die 20 Punkte für das Zuspätkommen der Laskaner nehmen können.
Und so bedeutet der Endstand von 49:19 einen Sieg für das Team aus Friedrichshain, aber die Sieger der Herzen sind die Pankower mindestens genauso sehr.
Marie-Thérèse Harasim, 23 Jahre