Home-Party

Sex, Drogen und Verletzte – ein Abend auf einer Home-Party

Sie sind beliebt und mitunter gefährlich: Home-Partys

Es ist 21.20 Uhr. Ich sitze auf dem Bett mit meiner Freundin Lina, das Handy in der Hand. Ich schreie. Lina weiß sofort, warum. Ich habe die Bestätigung für eine Home-Party bekommen. Eigentlich finden heute drei Homes statt. Aber die eine ist in Zehlendorf, was eindeutig zu weit weg ist, und auf die andere kommt mein Ex, also ist die auch gestrichen. Innerhalb von 15 Minuten haben wir unsere Zähne geputzt – man weiß ja nie, welche Jungs kommen –, ein wenig Schminke aufgelegt und das Home-Outfit angezogen, das aus Skinny Jeans und T-Shirt besteht.

22.16 Uhr sind wir endlich da. Voller Vorfreude versuchen wir das Haus zu finden, dessen Adresse mir ein Freund gesendet hat. Den Typen, der die Home veranstaltet, kennen wir nicht. Endlich angekommen, ist die Wohnung schon fast voll, aber es wird noch niemand rausgeworfen. Wir suchen uns einen Platz, leider können wir nicht zusammensitzen. Meine Freundin setzt sich neben einen Typen, der sich gerade einen Joint dreht. Ich darf mich auf den Schoß eines Typen setzen, den ich nicht kenne, der sich aber später als Gastgeber herausstellt.

Je später die Stunde, desto betrunkener sind alle. Nur ich nicht – denn ich trinke nicht. Die ersten Jungs müssen gehen, aber sofort kommen neue Gäste in die Wohnung. Lina und ich hören aus dem Schlafzimmer der Eltern, das eigentlich für Gäste tabu ist, jemanden stöhnen. Wieder zurück in der Küche, sitzt ein Typ am offenen Fenster und lässt die Beine raushängen. Es ist der US-amerikanische Austauschschüler des Gastgebers. Ein paar Jungs ermutigen ihn, er solle sich doch trauen, zu springen. Es sei ja nicht hoch. Wir befinden uns in einem Altbau im 2. Stock. Er tut es. Wir schreien. Die Nachbarn rufen die Polizei und einen Krankenwagen. Wir machen uns auf den Weg. Es ist bereits 1 Uhr und viele versuchen, einen Schlafplatz zu finden, weil ihre Eltern nicht wissen, dass sie in Wirklichkeit auf einer Feier waren. Die Suche nach einer neuen Home, bei der man bis morgens bleiben könnte, bleibt vergebens. Ich nehme drei Leute mit zu mir, die ich vorher ein paar Mal gesehen habe. Am nächsten Morgen verschwinden sie, ohne zu frühstücken.

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Kategorien Gesellschaft Weggehen Zwischendurch

Abitur: check. Schreiben für die coolste Jugendseite seitdem ich 14 bin: check. Weltherrschaft: in Arbeit. Wie genau ich das anstelle, weiß ich noch nicht. Ich, 19, bin noch in der Findungsphase. Ich habe bereits Praktika bei Mode- und Lifestyle-Magazinen absolviert und in vielen Filmen und Serien mitgespielt. Ansonsten reise und singe ich viel, verschlinge drei Bücher pro Woche und schreibe in jeder freien Minute. Wohin mich all das bringt, weiß ich noch nicht. Aber sobald ich es weiß, schreibe ich einen Artikel darüber.

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