Angekommen: Innerhalb von 36 Stunden sind Sarah und Sabou-Julie bis nach Cartagena gekommen – knapp 2 000 Kilometer von Berlin entfernt. (Foto: Sarah Graessler)

Spenden-Marathon BreakOut: Trampen für den guten Zweck

102 Teams haben am 36-stündigen Benefiz-Spenden-Marathon BreakOut teilgenommen. Zwei Berlinerinnen erzählen.

Gedanken hatten sich Sarah Gräßle und Sabou-Julie Kazemie-Saffari viele gemacht. „Nur einen richtigen Plan hatten wir nicht“, lacht Sarah. Die besten Freundinnen haben gerade am Benefiz-Marathon BreakOut teilgenommen, bei dem es darum geht, innerhalb von 36 Stunden so weit wie möglich zu reisen: ohne Geld und für den guten Zweck. Für jeden zurückgelegten Kilometer spenden die Sponsoren, die sich die Teams vor dem Start suchen mussten, unterschiedlich viel Geld. Eigentlich wollten die beiden reiselustigen 21-Jährigen in Richtung Riga oder Skandinavien, weil sie dort nie waren, oder nach Athen, der von Deutschland aus gesehen entferntesten europäischen Hauptstadt. Gelandet sind sie schließlich in Cartagena im Südosten Spaniens.

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Gegründet wurde BreakOut 2014 von den Münchner Studenten Robert und Moritz. Sie hatten die Idee, ein Reiseabenteuer mit einem nachhaltigen sozialen Zweck zu verknüpfen. Das erreiste Geld fließt zu 100 Prozent in das DAFI-Programm der UNO-Flüchtlingshilfe, das Stipendien an junge, begabte Flüchtlinge vergibt, um ihnen den Zugang zu Bildung zu erleichtern und ein Studium zu ermöglichen.

DSC_0194In diesem Jahr gingen 102 Teams an den Start, neben München erstmals auch in Berlin. Sarah und Sabou-Julie haben sich zunächst zum Flughafen Tegel durchgeschlagen, nachdem sie jemanden gefunden hatten, der ihnen die Busfahrkarte bezahlt hat. Dort angekommen machten sie sich auf die Suche nach einem spendablen Wohltäter, der ihnen das Flugticket schenkte. „Kurz darauf saßen wir dank eines Geschäftsmanns im Flieger nach Barcelona. Eigentlich wollten wir da gar nicht hin. Aber es war der preiswerteste Flug und wenn man den gesponsert bekommt, sagt man natürlich nicht nein“, erzählt Sarah.

Von Barcelona aus trampten die Studentinnen nach Valencia, dann nach Alicante und schließlich nach Cartagena. Dann war die Zeit um. Geschlafen haben sie kaum, dafür aber jede Menge tolle Menschen kennengelernt, vom gastfreundlichen Tapas-Bar-Besitzer bis zum wohl entspanntesten VW-Bus-Fahrer der Welt. „Wichtig ist, sein Lachen nie zu verlieren. Das hat uns schlussendlich auch so weit gebracht“, meint Sabou-Julie. Selbst die Panne auf der Autobahn hätten beide mit Humor genommen

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1 998 Kilometer haben sie geschafft und 6 241,16 Euro erspielt – Platz zwei in der Gesamtwertung. Addiert man die Ergebnisse aller Teams zusammen, so wurden 104 924 Kilometer zurückgelegt und 107 940 Euro gesammelt.

 DSC037332017 wollen Sarah und Sabou-Julie auf jeden Fall wieder mitmachen. Ihre Strategie, keine zu haben, wollen sie beibehalten. „Es geht nicht darum, den Rekord zu brechen, sondern darum, neue Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig etwas Gutes zu tun“, sagt Sabou-Julie. Eine Kleinigkeit wollen sie aber doch anders machen als dieses Jahr: „Wir nehmen uns eine Woche Urlaub.“ Denn an ihren Zielort dürfen die Teams bleiben, so lange sie wollen.

von Julia Heyer

Weitere Information zu BreakOut und Anmeldung für 2017 unter www.break-out.org

 

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Kategorien Flüchtlinge Gesellschaft Weggehen Welt Zwischendurch

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