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Warum jetzt auch schlechte Noten zum Stipendium verhelfen

MyStipendium und Vexcash vergeben ein „Schlechte Noten“-Stipendium. Noch bis Mittwoch könnt ihr euch bewerben.

Von Antje Waldschmidt

Stipendien waren bisher vor allem etwas für die Klassenbesten, die Einsenschreiber, bei denen alles bilderbuchmäßig lief und die sich ganz nebenbei noch im Umweltschutz oder der Theater-AG engagierten. Deutschlands Stipendien-Datenbank MyStipendium und die Kreditplattform Vexcash vergeben jetzt ein ­neues Stipendium, das gezielt Studenten mit schlechten Noten fördert.

„Wir wollen nicht nur Stipendien für die Top-fünf-Prozent anbieten. Schlechte Noten können begründet sein“, sagt MyStipendium-Gründerin Mira Maier. „Oft haben Studenten schlechte Noten, weil sie ihr Kind betreuen, drei Nebenjobs haben oder eine Lernschwäche. Für sie wollen wir finanziellen Freiraum schaffen.“ Wer sich bewerben möchte, muss in mindestens einem Fach unterdurchschnittliche Noten haben und diese begründen können. Insbesondere Frauen, Studierende mit Migrationshintergrund und Nicht-Akademikerkinder sollen davon profitieren.

Auch wenn es nicht klappt: Viele Bewerbungen bedeuten künftig mehr Plätze

Langsam verändere sich die Stipendienlandschaft, so Maier. In Deutschland gibt es mittlerweile mehr als 2 000 Stiftungen, die Förderungen an Schüler, Studierende oder Doktoranden vergeben. Auf MyStipendium gibt es über 2 300 Programme, denen mehr als 40 verschiedene Auswahlkriterien zugrunde liegen. „Wir gründen regelmäßig neue Stipendien abseits der klassischen Elitenförderung“, sagt Maier. „So haben wir schon Stipendien für Durchschnittsstudenten auf den Weg gebracht, da musste man eben durchschnittlich schlecht sein. Wir hatten ein Stipendium gegen Stress, gegen Prüfungsangst und ein Stipendium für Leute mit außergewöhnlichen Lebensläufen.“ Noch bis zum 22. November kann man sich für das mit 6 000 Euro dotierte „Schlechte Noten“-Stipendium bewerben.

Allen, für die es diesmal nicht klappt, bleibt der Trost, dass der Eingang zahlreicher Bewerbungen weitere derartige Programme anregen wird. „Je mehr Bewerbungen wir bekommen, desto mehr Plätze können wir künftig schaffen“, so Maier.

Alle Infos zur Bewerbung findest du bei MyStipendium.

Foto: Ulrich Baumgarten/picture alliance

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