In den Ferien als Animateur arbeiten – das ist auch anstrengend
Dort arbeiten, wo andere Urlaub machen. Klingt doch eigentlich nicht schlecht. Doch der Gedanke an weiße Strände und Sonnenschein trügt. Der Arbeitsalltag eines Animateurs kann auch anstrengend sein. Das mussten auch die drei jungen Bewerber lernen, die sich vergangenen Donnerstag bei einem Casting des Reiseveranstalters Alltours für den Job vorstellten.
Die über den Tag hinweg zu erledigenden Aufgaben sind vielfältig: die Hotelgäste mit diversen Spielen bespaßen, Bälle aufpumpen, Kinder entertainen, am Abendprogramm mitwirken, gute Laune verbreiten und selbst ständig glücklich wirken. Feierabend sei oft erst spät am Abend, gearbeitet wird sechs Tage die Woche.
Etwa 900 Bewerbungen erhält Alltours jährlich auf ungefähr 160 Stellen. „Das Durchschnittsalter der Bewerber liegt bei 20 Jahren“, so Pressereferentin Alexandra Hoffmann.
„Es gibt echt schlimmere Jobs“, meint der 17-jährige Fabian Jantz, der gerade seine Ausbildung zum Sportassistenten abschließt und sich bei Alltours bewirbt, weil er Auslandserfahrungen sammeln möchte. Die Vorstellung, sich mit einem Fremden über Monate ein Zimmer teilen zu müssen, schrecke ihn etwas ab. „Aber dafür ist das Wetter immer schön“, fügt er nach kurzem Zögern hinzu. Erfahrungen sammeln, das ist meist der Grund, warum junge Menschen als Animateur anheuern. Viele würden später in der Hotelbranche arbeiten wollen. In Foren schwärmen ehemalige Hotelentertainer von den tollen Menschen, die man kennenlernt, dem guten Wetter und dem abwechslungsreichen Arbeitsalltag. Aber auch kritische Beiträge sind zu lesen. Bei den Arbeitszeiten sei „nicht mehr viel mit in der Sonne relaxen, gemütlich einen Cocktail trinken und sich wie im Urlaub fühlen“, berichtet etwa eine ehemalige Animateurin, die ebenfalls bei Alltours gearbeitet hat, auf ciao.de.
Das Gehalt variiert. Saisonkräfte würden zwischen 1 200 und 2 200 Euro monatlich verdienen, Saisonverstärker, etwa Studenten, die nur wenige Wochen in den Semesterferien arbeiten wollen, zwischen 800 und 1 400 Euro. Unterkunft und Verpflegung sind all-inclusive.
Cana Durmusoglu, 20 Jahre