Da weiß man, was man bekommt: „Sturm und Stille“ heißt die neue Platte der Sportfreunde Stiller, die seit vergangenem Freitag in den Regalen steht. Dabei sind die Songs eher die Ruhe vor dem Sturm, den der Großteil des Albums ist herrlich unaufgeregt. Titel wie „Rotweinflaschengrün“ oder „Ein Kind von Traurigkeit“ lassen einen die Welt für einen Moment vergessen und eine Auszeit vom stressigen Alltag nehmen. Dazwischen experimentieren die drei Münchner aber auch mit elektronischen Sounds, was sich überraschend gut in ihre Klangwelt einfügt. Dennoch scheinen die Musiker zu wissen, dass Elektro nicht ihr musikalisches Zuhause ist. Die Sportfreunde wollen mit „Sturm und Stille“ keine neuen Genres erobern.
Sie suchen sich auch nicht selbst, denn sie haben sich in 20 Jahren Bandgeschichte nie verloren. Auch auf dem siebten Studioalbum ist sich das Trio daher eindeutig treu geblieben. Trotz kurzer Anbändeleien mit anderen Stilrichtungen erwartet den Hörer ein gewissermaßen typisches Musikerlebnis. Dass die Songs nicht fundamental neu klingen, liegt sicher auch an Peter Bruggers charismatischer Stimme, die jedem Titel den bekannten Sportfreunde-Stiller-Sound gibt. Wer diesen nicht mag, für den ist wahrscheinlich auch dieses Album nichts. Alle anderen können damit zumindest einen entspannten Nachmittag verbringen und sich ein bisschen in der Musik treiben lassen.