Am Freitag feiert das neue Stück „UrBAHN“ im Circus Schatzinsel Premiere
Am idyllischen Kreuzberger May-Ayim-Ufer befindet sich der Circus Schatzinsel. Wer jetzt aufhören will zu lesen, weil er Clowns nicht mag – keine Sorge: Hier geht es nicht um Klamauk mit roter Nase, sondern um anspruchsvolle Artistik. Projektleiterin Christine Kölbel führt mich über das weitläufige Areal mit viel Grün, Freiluftarena, Halle und natürlich Circuszelt. Professionelle Artisten coachen Kinder und Jugendliche in Disziplinen wie Zauberei, Einrad, Jonglage, Stepptanz oder Akrobatik. Im Zelt wärmen sich Mädchen für das Vertikaltuch auf, das in zwei Strängen von der Decke baumelt. Flink klettern sie die überdimensionalen Schals hinauf, um sich in schwindelerregender Höhe zu drehen – mal über Kopf, mal im Spagat. Weil es so einfach und außerdem enorm spaßig aussieht, versuche ich mich selbst übermütig am geschmeidigen Tuch, scheitere aber kläglich. In der Halle nebenan übt die Diabolo-Gruppe. Kunstvoll wird das Gerät durch die Lüfte katapultiert und lässig mit der Schnur aufgefangen. „Mit hundertprozentiger Konzentration geht höchstwahrscheinlich auch nichts schief“, erklärt mir ein Schüler.
Am Freitag präsentieren die Kinder und Jugendlichen erstmals ihre Produktion „UrBAHN“, für die sie gerade proben. Wie das Wortspiel verrät, geht es um alltägliche und kuriose Geschichten aus der U-Bahn, die in all ihrer Komik einen wesentlichen Bestandteil des urbanen Lebens bilden. Eine perfekte Gelegenheit, sich davon zu überzeugen, was modernes Circustheater zu bieten hat.
Von Rabea Erradi