Hochkultur und Subkultur – Metal vs. Pop

Patrick Fuchs von IVORY NIGHT bei MetalHeads vs. Hunger / Rock gegen Armut
Patrick Fuchs von IVORY NIGHT bei MetalHeads vs. Hunger / Rock gegen Armut

Punk-Konzert? Off-Bühne in Neukölln oder Charlottenburger Renaissance-Theater. Pop- oder Hollywood-Streifen im Kino am Alex oder Autorenfilme im wohnzimmergroßen Vorführsaal in Friedrichshain? Kunstausstellung im besetzten Haus oder in der Neuen Nationalgalerie? Manche von Berlins Kulturstätten sind weltberühmt, andere kennt kaum eine Handvoll Einheimischer. Wir möchten alle entdecken und schauen, was wirklich interessant ist!

Rock gegen Armut – MetalHeads vs. Hunger

Headbangen, Pogo und Springerstiefel – dass sich hinter dem harten Image der Metaller eine freundliche und friedfertige Szene versteckt, ist den Meisten spätestens seit der umfangreichen Berichterstattung zum Wacken Open Air bekannt. Über meinen großen Bruder bin ich schon mit zwölf oder dreizehn Jahren zur Musik gekommen und bis heute größtenteils treu geblieben. Am liebsten gehe ich auf Konzerte, vor allem kleinere lokale Bands haben es mir angetan und ich unterstütze sie gern mit meinem Eintritt. Ich mag die Stimmung, eine ordentliche Bassdrum und die Vielfalt der Musikrichtung, die vielen gar nicht bewusst ist.

Das Benefizkonzert „Rock gegen Armut – MetalHeads vs. Hunger“ zeigte beispielhaft, dass vermeintlich „böse“ Musik und soziales Engagement kein Widerspruch sind. Insgesamt zwölf Bands traten an zwei Abenden für einen guten Zweck im K17 auf. Der Eintritt und viele Sachspenden kamen der Stadtmission und dem Berliner Kältebus zugute.

MetalPunk, Progressive Rock, doomiger Stoner Rock, Hard Rock und klassischer Heavy Metal – Die vertretenen Bands sorgten für Abwechslung und gute Unterhaltung. Ein besonderes Highlight für mich war, dass auch Freunde aus meiner Heimat für den ersten Abend gewonnen werden konnten: Ivory Night aus Kaiserslautern. Klassischer Heavy Metal mit groovenden und progressiven Parts, die einzigartige Stimme von Patrick Fuchs, die auch „Ross the Boss“ bereichert, das macht die Pfälzer aus. Bei den mitreissenden Refrains bleibt einem nichts anderes übrig, als zu headbangen und mitzugrölen.

Julia Schattauer

Banks. Ein Konzerterlebnis im Berghain

Die junge Amerikanerin Banks gilt in Fachkreisen als der neue Stern am Pophimmel. Die beinahe unbekannte Sängerin gab ein ausverkauftes Konzert im Berghain Berlin und überzeugte das Publikum nach anfänglicher Nervosität mit emotionalen Songs und intimen Klavierstücken.
Das Konzert begann offiziell um neun Uhr abends, wir als treue Fans waren zu acht bereits vor dem Einlass dort und sicherten uns die erste Reihe vor der Bühne, von wo wir später nur den Arm hätten ausstrecken müssen, um Banks berühren zu können.
Nach einer dreiviertel Stunde Verspätung traf sie ein und ging gleich zur Bühne. Sie wirkte schüchtern, wie sie den Blick gesenkt hielt und sich unter ihrem Hut versteckte. Verständlich, wenn man den Druck bedenkt, der in der Hauptstadt herrscht. Entweder man wird als Künstler bejubelt oder danach vergessen.
Banks begann sogleich mit ihrem ersten Song und man war zuerst enttäuscht, da sie zur Hälfte Playback sang. Jedoch nahm man es ihr nicht übel, da ihr die Nervosität anzusehen war und sie selten den Blick hob. Nach und nach sang sie sich warm, ohne Playback und auf den Armen aller Zuhörer breitete sich Gänsehaut aus. Die Songs über Liebe und Liebeskummer sind zwar von der CD schon unglaublich anhörten, aber live wurde das Gefühl noch ins Unendliche intensiviert.
Als sie schüchtern ankündigte, den nächsten Song allein auf Klavier zu spielen, weil es sie beruhigen würde, spätestens in diesem Moment waren alle anderen Zuschauer nicht mehr unbewegt. Es wurde getanzt, gejubelt und geschrien. Banks taute auf und es wurde eine tolle Show, kurz, aufgrund der wenigen Songs bisher, aber ein einmaliges Erlebnis.
Sie verschwand mit einem großen Dankeschön, doch ihre Worte klingen mir noch immer in den Ohren:
„Every woman is sexy, beautiful, worthy – every woman is a fucking goddess!“

Corinne

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Kategorien Kultur

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