Jonathan Weiske

„Wenn alles stinkt, musst du nicht mehr schauspielern“: Interview mit „Allein gegen die Zeit“-Darsteller Jonathan Weiske

Seit vergangenem Donnerstag ist Jonathan in „Allein gegen die Zeit“ im Kino zu sehen. Wir haben den 20-Jährigen getroffen.

In „Allein gegen die Zeit“ geraten fünf Freunde in die Fänge einer geheimnisvollen Sekte und müssen eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes verhindern. Wir sprachen mit dem 20-jährigen Berliner Jonathan Elias Weiske über seine Rolle, das Leben als Schauspieler und klassenfahrtähnliche Drehbedingungen.

Jonathan, du stehst vor der Kamera, seitdem du fünf Jahre alt bist. „Allein gegen die Zeit“ ist dein erster Kinofilm. Wie war der Dreh für dich?
Alles ist größer und aufwendiger. Während man für das Fernsehen am Tag etwa acht Minuten Filmmaterial dreht, schafft man für einen Kinofilm nur zwei. „Allein gegen die Zeit“ ist ein Echtzeitjugendfilm. Das bedeutet, jede Filmminute entspricht einer realen Zeitminute. Das Besondere bei diesem Dreh war auch, dass wir – Schauspieler und Filmteam – zwei Monate auf Tour waren. Das hat sich irgendwann wie eine reale Klassenfahrt angefühlt. Entsprechend hatten wir extrem viel Spaß.

Was war die witzigste Situation am Set?
Am ersten Tag, als wir uns noch nicht wirklich kannten, durfte ich auf einer achtstündigen Fahrt etwa 300 Mal die Penisbrillenszene spielen. Wenn du so oft das Gleiche sagst, ist es überhaupt nicht mehr lustig – bis es wieder lustig wird, weil man sich gemeinsam darüber amüsiert. Nach den acht Stunden haben wir in diesem Bus die richtige Klassenfahrtsatmosphäre rübergebracht. Und wenn alles stinkt, es saueng ist und jeder schlafen will, musst du nicht mehr viel schauspielern.

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Du spielst Phil. Wie ist der so?
Phil ist ein selbstbewusster, sportlicher Kerl, der sein Leben ganz entspannt angeht. Er fährt mit seiner Klasse nach Hildesheim, wo sie den Dom besuchen. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber es passiert etwas, und das Leben seiner Klassenkameraden ist in Gefahr. Phil muss erstmals wirklich wichtige Entscheidungen fällen. Diese Charakterentwicklung macht ihn für mich als Schauspieler sehr interessant.

Bist du im realen Leben auch der Don’t-worry-Typ?
Das bin ich tatsächlich. Ich denke, dass es eine Einstellungssache ist, wie man durchs Leben geht und ob man glücklich ist. Im Vergleich zu Phil bin ich eher der nachdenkliche Typ.

Was macht man als Schauspieler kurz vor Kinostart? Däumchen drehen?
Haha, ganz so ist es nicht. Momentan sind wir auf Promotour und treffen unsere Fans. Das positive Feedback und die Gespräche sind unglaublich erfüllend. Für mich sind das die schönsten Momente.

Du hast gerade erst dein Abitur gemacht. Wie bekommt man Schule und Schauspiel unter einen Hut?
Das war nicht immer leicht, weil ich drehbedingt viel Stoff verpasst habe. Gerade in der Grundschule und auf meinem ersten Gymnasium habe ich von den Lehrern keine Unterstützung für meine Leidenschaft erhalten. Manche Projekte konnte ich nicht annehmen, weil mir die Erlaubnis verweigert wurde. Einige Mitschüler waren neidisch – ohne zu wissen, wie anstrengend dieser Job ist. Das war dann an der neuen Schule glücklicherweise anders.

Welche Rolle würdest du gerne mal spielen?
Bisher habe ich hauptsächlich Rollen gespielt, die meiner körperlichen Erscheinung entsprechen. Ich gehe fünf Mal in der Woche ins Gym, weswegen die Charaktere meist stark und athletisch waren. Gerne würde ich mal einen introvertierten Typ spielen. Das wäre eine interessante Herausforderung. Generell bin ich aber einfach froh, drehen zu dürfen. Und ich spiele auch gerne die starken Kerle. Vielleicht bin ich in fünf Jahren ja mal Thor.

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Kategorien Film & Fernsehen Interview Medien

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