Mit „Grand Départ“ veröffentlicht Fritz Kalkbrenner sein viertes Soloalbum. Wir haben den Berliner getroffen.
Ausverkaufte Konzerte und rund 140 Auftritte pro Jahr – Fritz Kalkbrenner gehört zu den ganz Großen unter den Technomusikern. Am Freitag erscheint sein neues Album „Grand Départ“. Spreewild hat mit ihm über seine Musik, Ruhm und den Lauf des Lebens gesprochen.
Was erwartet uns auf deinem vierten Soloalbum „Grand Départ“?
Hoffentlich Neues, hoffentlich Anderes. Ich habe versucht, nicht so inzestuös im eigenen Saft zu schmoren, nicht die Griffe und Kniffs, die man mit der Zeit gelernt hat, wiederzukäuen.
Du schreibst deine Lyrics alle selbst. Wovon handeln deine Texte?
Von dem, was einen so im Allgemeinen umtreibt. Das Leben ist eine Tragödie, am Ende stirbt man. Damit gilt es umzugehen.
Das Video zu deiner vorab veröffentlichten Single „In This Game“ folgt einem Berliner Taschendieb. Hat das was damit zu tun?
Natürlich, der steht im Trott, in einem täglichen Kampf, das illus-triert das schon. Das Video ist eine Auseinandersetzung mit dem schweren und gefährlichen Trott, in dem man so drinhängt.
Es gab bereits viele positive Rezensionen zu deinem Album. Wie wichtig ist dir die Kritik deiner Musik?
Man sollte sich weder von den negativen noch von den positiven Kritiken zu stark beeinflussen lassen. Aber natürlich ist das schön, wenn von Fachhand eine positive Bewertung gegeben wird.
Hast du auf deinem Album einen Lieblingssong?
Eigentlich müsste ich ja sagen, dass ich alle gleich mag. Den Opener finde ich sehr gut gelungen, da hat es mir sehr viel Spaß gemacht, den fertigzustellen. Der hat auch richtig viel Arbeit gemacht.
Nächstes Jahr gehst du auf Tour. In Berlin trittst du im März im Velodrom auf. Spielst du hier überhaupt noch in Clubs?
Eher selten bis gar nicht. Das ist nicht wirklich machbar. Ich spiele ja fast nur Konzertshows, ab einer gewissen Größe lässt sich das dann nicht mehr händeln.
Und gehst du privat noch in Berliner Clubs?
Selten. Das lässt sich allein zeitlich ganz schlecht einrichten. Ab und an geht man mal ins Watergate, wenn die Zeit da ist.
In deiner Heimatstadt Berlin hat sich in den vergangenen Jahren vieles verändert. Wie denkst du darüber?
Klar, Berlin ist nicht mehr die Stadt, in der ich geboren wurde. Im Guten wie im Schlechten gibt es da Entwicklungen, das akzeptiere ich.
Das Gespräch führte Leonie Schlick, 21 Jahre