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Top 5: Das sind die schönsten Lost Places in Berlin und Umgebung

In unserer Reportage „Lost Places: Urbexer auf der Suche nach verlassenen Orten“ haben wir Max und Virginia bei einer ihrer Touren begleitet. Sie sind sogenannte Urban Explorer und suchen verlassene Orte auf, um sie zu erkunden und zu fotografieren. Die beiden Urbexer sind in ganz Berlin und Brandenburg unterwegs und haben uns ihre Top 5 der schönsten Lost Places gezeigt.

5. Bahnbetriebswerk Pankow-Heinersdorf

Der alte Rundlokschuppen auf dem ehemaligen Gelände des Bahnbetriebswerks. Eine Bildergalerie zu dem Lost Place hier. Foto: Roswitha Engelen
Der alte Rundlokschuppen auf dem ehemaligen Gelände des Bahnbetriebswerks in Pankow-Heinersdorf.
Mehr Bilder zu diesem Lost Place gibt es hier. Foto: Roswitha Engelen

Vom S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf ist der verlassenen Rundlokschuppen des ehemaligen Bahnbetriebswerks kaum zu übersehen. Das charakteristische Kuppeldach schützte früher die mittig gelegene Drehscheibe vor Witterungseinflüssen. Die Drehscheibe wurde dazu genutzt, Lokomotiven auf die sternförmig angeordneten Abstellgleise zu rangieren. Seit Ende der 1990er-Jahre wird das Relikt aus einer anderen Zeit nicht mehr genutzt und verfällt langsam.

Besonders faszinierend ist für Max der Rundlokschuppen wenn es sonnig ist, „wenn die Sonnenstrahlen durch dass löchrige Dach kommen, schaut das einfach genial aus“. Immer wieder versucht er die Strahlen mit seiner Kamera festzuhalten. Aber für ihn geht der Reiz des verlassenen Bahnbetriebswerks langsam verloren, denn es werde immer mehr randaliert und Graffiti gesprüht. Das mag daran liegen, dass das Gelände leicht zugänglich und von der Straße direkt einsehbar ist und so viele Leute anlockt. Auf dem Gelände des Bahnbetriebswerks gibt es noch einen anderen Lokschuppen, mit außengelegener Drehscheibe und verschiedene andere Gebäude, wie kleine Wohnhäuser.

4. Fotochemische Werke Köpenick

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Alte Kessel in den Fotochemischen Werken in Köpenick. Mehr Bilder zu diesem Lost Place gibt es hier. Foto: Roswitha Engelen

Auf dem Gelände der ehemaligen Fotochemie-Fabrik wurden früher unter anderem Schwarz-Weiß-Filme und Röntgenfilme hergestellt. Heute steht ein großer Teil der Gebäude leer und zerfällt langsam.

Max und Virginia kommen gerne her, denn von den Dächern der Industrie-Gebäude hat man einen gigantischen Ausblick über die Stadt. Auch faszinieren sie die alten Gerätschaften, die noch von früher übrig geblieben sind. „Bei dämmrigem Licht in den Häusern kann man tolle Fotos von alten Kesseln machen, in denen chemische Flüssigkeiten aufbewahrt wurden“, berichtet Max.

Den beiden fällt aber auch auf, dass viele Vandalen ihr Unwesen in der Industrie-Ruine treiben und überall Müll liegt. Auch Obdachlose schlagen in den leeren Räumen gerne ihr Nachtlager auf. Dieser Lost Place ist also nicht ganz verlassen, sondern wird von allen möglichen Menschen belebt.

3. Brauereigelände Schöneweide

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Das ehemalige Brauereigelände sieht wie eine Festung aus. Mehr Bilder zu diesem Lost Place gibt es hier. Foto: Max Felske

Ende des vergangenen Jahrhunderts wurde in der Brauerei in Schöneweide das letzte Bier gebraut. Seit dem ist das Gelände verlassen und verfällt mehr und mehr. Brandstiftung und Vandalismus trägt zu einem schnellen Verfall bei. Allein die Gebäude von außen zu sehen beeindruckt die beiden Urbexer Virginia und Max sehr. „Die Fassaden sehen richtig alt aus, wie aus einer anderen Epoche“, schwärmt Virginia. Max genießt lieber den Ausblick von den Dächern der Brauerei: „Besonders bei Sonnenuntergang ist hier oben die Atmosphäre toll und man hat einen grandiosen Ausblick über Berlin.“ Jedoch kommt man nicht so leicht auf das Gelände, weil es direkt an der Straße liegt und man leicht gesehen werden kann. Deswegen betreten Max und Virginia das Brauereigelände meistens erst, wenn es dunkel ist.

2. Chemiefabrik Rüdersdorf

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Auf dem Gelände der alten Chemiefabrik wurden schon einige teils sehr bekannte Filme gedreht. Mehr Bilder zu diesem Lost Place gibt es hier. Foto: Max Felske

Die ehemalige Chemiefabrik liegt östlich von Berlin in der Gemeinde Rüdersdorf. Bis Ende der 1990er wurde dort unter anderem Futterphosphat oder Schwefelsäure hergestellt. Heute stehen die riesigen Chemiehallen leer und werden nur noch ab und zu als Kulisse für Film- und Videoclipdrehs genutzt. Beispielsweise wurden dort Teile von Tribute von Panem oder dem aktuellen Aldi-Werbespot gedreht.

In den Kellern der Gebäude kann man nach Aussage von Max und Virginia noch unzählige Gegenstände wie Flaschen, Schuhe oder teilweise auch Möbel finden. Auch könne man auf fast jedes Dach klettern und von dort die Aussicht  genießen. Obwohl das Gelände umzäunt ist, gibt es doch ein paar „Geheimeingänge“ für Urbexer, beispielsweise eine alte Bahnbrücke.

1. Militärkaserne Potsdam

Wie in einem Geisterdorf steht hier ein leeres Haus neben dem anderen.
Wie in einem Geisterdorf steht hier ein leeres Haus neben dem anderen. Mehr Bilder zu diesem Lost Place gibt es hier. Foto: Roswitha Engelen

Ursprünglich wurde das Kasernengelände Anfang des Zweiten Weltkrieges für die Heeres Reit- und Fahrschule erbaut. Mit Ende des Krieges übernahm die Sowjetarmee die Kaserne am Rande von Potsdam. Heute ist das Gelände verlassen. Die Gebäude erinnern aber noch sehr an die Militärarchitektur der 1930er-Jahre. Ein fast 50 Meter hoher Turm am ehemaligen Haupteingang, ist das Wahrzeichen der Kaserne. Auf dem Gelände gibt es unter anderem ein ehemaliges Kasino, eine alte Sporthalle und Offiziersunterkünfte.

Obwohl Max und Virginia schon ein paar mal in der alten Kaserne waren, haben sie noch längst nicht alle Gebäude auf dem riesigen Gelände erkunden können. Das ist es, was ihnen an dem Gelände gefällt: „Es gibt hier so viele unterschiedliche Gebäude, wir entdecken immer etwas neues“, so Max.

Hier geht es zu unserer Bildergalerie mit den schönsten Fotos der fünf schönsten Berliner Lost Places.

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Kategorien Fotoserie Zwischendurch

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