Eisschnellläuferin

„Alles außer gewöhnlich“ Teil 7: Lea Scholz, Eisschnellläuferin

Serie, Teil 7 – Mozart komponierte als Fünfjähriger, Schiller war Anfang zwanzig, als sein erstes Drama aufgeführt wurde – und wer sind die Talente von heute? Wir stellen sie vor.

Schier mühelos gleitet sie übers Eis – Runde für Runde. Der Oberkörper ist nach vorne gebeugt und die Arme liegen auf ihrem Rücken. Nur die leichte Rötung von Leas Wangen verrät, wie anstrengend es ist, mit bis zu 45 Kilometern pro Stunde über die Bahn zu rasen.

Vor zehn Jahren stand Lea das erste Mal gemeinsam mit einer Freundin auf Schlittschuhen. „Ich bin immer hingefallen und meine Freundin konnte richtig gut fahren, das wollte ich auch können.“ Daraufhin trat sie einem Berliner Verein bei und entdeckte das Eisschnelllaufen für sich.
„Ich habe mir alles hart erarbeiten müssen, ich hatte nicht das Gefühl, ein besonderes Talent dafür zu haben“, berichtet die 17-Jährige von ihren Anfängen als Eisschnellläuferin.

Inzwischen besucht Lea ein Sportgymnasium, ist Berliner Meisterin und Teil der Juniorennationalmannschaft. Ab Januar wird sie sich für die Weltmeisterschaft im Februar in Helsinki vorbereiten.
Meistens trainiert die Lichtenbergerin zwei mal am Tag; morgens vor der Schule und am Abend noch einmal. „Ich komme immer wieder an einem Punkt, an dem ich keine Lust mehr habe und am liebsten alles hinschmeißen will,“ gesteht sie. Aber nach einem erfolgreichen Wettkampf wisse sie dann wieder, wofür sie es tut.

Für viele ist Eisschnelllauf nicht spannend. „Wer will schon jemandem zuschauen, der ewig im Kreis fährt?“ Auch gibt es immer weniger Nachwuchseisschnellläufer in Deutschland. Lea glaubt, das könnte daran liegen, dass viele irrtümlich denken, es sei eine monotone Sportart. Vor allem bei den sogenannten Massenstarts „geht es so richtig ab“. Wenn alle Teilnehmer aus einer Altersklasse an den Start gehen, kann es gefährlich werden: „Wir müssen schnittfeste Kleidung und Helme tragen, damit wir bei Zusammenstößen nicht so schwer verletzt werden“, erklärt Lea. Ihr gefalle es, denn man wisse nie, was passiert. Im Gegensatz zu den Einzelstarts: „Da gewinnen eh immer die Asiaten“, lacht Lea.

Von Roswitha Engelen, 21 Jahre

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